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Ein Drittel der Deutschen glaubt an Verschwörung bei der Energiewende

Auch wenn die Energiewende grundsätzlich auf große Akzeptanz stößt, sehen sich viele Bürger in Deutschland schlecht informiert, trauen der Politik wenig Kompetenz zu oder wittern gar Verschwörungsmythen. Das ergab eine Studie der TU Ilmenau, für die im Sommer 2023 deutschlandweit insgesamt 2.701 Bürger zwischen 16 und 65 Jahren befragt wurden.

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Nur ein Fünftel glaubt an 100 Prozent erneuerbare Energien

Dabei sind viele Ergebnisse überraschend bis ernüchternd: Obwohl eine Mehrheit von 55 Prozent die Energiewende für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit hält, glaubt nur ein Viertel daran, dass Deutschland sie gut meistern wird. Nur ein Fünftel (18 %) geht davon aus, dass Deutschland künftig ganz ohne fossile Energien auskommen wird.

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78 Prozent halten die Bundesregierung bei der Energiewende für überfordert

Niedrig ist folgerichtig auch das Vertrauen in die Politik: Keine der im Bundestag vertreten Parteien erreicht bei der Frage nach der Kompetenz in Sachen Energiewende mehr als 24 Prozent Zustimmung (Bündnis 90/Die Grünen). Auch die Politik der Bunderegierung stößt überwiegend auf Ablehnung – auch schon vor dem Bruch der Ampelkoalition: 60 Prozent sagen, mit den Entscheidungen der Bundesregierung seien sie nicht zufrieden. 78 Prozent halten sie für überfordert. 58 Prozent der Befragten denken, dass die Regierung ihre Sorgen und Ängste nicht Ernst nimmt.

Wenig Vertrauen in die Berichterstattung der Medien

Gleichzeitig fällt auch die Bewertung über die Berichterstattung in den Medien überwiegend negativ aus: Kaum mehr als die Hälfte hält sie inhaltlich für korrekt (51 %), noch weniger halten sie für vertrauenswürdig (43 %). „Unsere Ergebnisse zeigen ein mangelndes Vertrauen in die Berichterstattung. Das hat weitreichende Konsequenzen. Während Medienvertrauen sehr eng mit politischer Zufriedenheit und Vertrauen in Politik verbunden ist, bietet Misstrauen hingegen den Nährboden für Verschwörungsmythen“, erläutert Studienautorin Dorothee Arlt.

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Mehr als ein Drittel glaubt an politische Intrigen und verdeckt arbeitende Organisationen

So fühlen sich viele Bürger nicht gut informiert, wenig beteiligt und neigen sogar zu Verschwörungserzählungen. 76 Prozent denken, als Bürger habe man fast keinen Einfluss darauf, was die Regierung bei der Energiewende tut. Stattdessen glauben 46 Prozent, es gebe einflussreiche Zirkel, die nur ihre eigenen Interessen mit der Energiewende verfolgen. 43 Prozent gehen davon aus, dass sie über Risiken nicht informiert werden und 37 Prozent sind der Ansicht, die Energiewende sei durch politische Intrigen gesteuert. Ein gutes Drittel stimmt sogar der Aussage zu, es gebe verdeckt arbeitende Organisationen, die großen Einfluss auf den Umbau der Energieversorgung nehmen. (kw)