Der Ratinger Projektentwickler Greengo Energy errichtet zusammen mit der dänischen Kommune Ringkøbing-Skjern einen Ökoenergiepark namens Megaton in Stovstrup, etwa 40 Kilometer südwestlich von Aarhus. Kernelemente es Energieparks werden Solar- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von vier Gigawatt sein. Mit dem Strom füttern die Generatoren direkt eine Elektrolyseanlage mit einer Leistungsaufnahme von zwei Gigawatt. Damit kann die Anlage jedes Jahr Wasserstoff sowie andere grüne Brenn- und Treibstoffe im Umfang von einer Million Tonnen pro Jahr herstellen.
Elektrolyseleistung konstant ausnutzen
Durch die Kombination von Windkraft mit Photovoltaik wird die Stromlieferung für die Elektrolysanlage verstetigt. Auf diese Weise wird die Elektrolyseleistung effizient und mit einem hohen konstanten Kapazitätsfaktor ausgenutzt, eine der Grundlagen für die Wirtschaftlichkeit solcher Power-to-X-Anlagen. Dazu kommen noch die Skalierungseffekte aufgrund der Größe des Projekts und die hohe Verfügbarkeit an erneuerbaren Energien durch den direkten Anschluss an die Windkraft- und Solaranlagen.
An Land erzeugte Ökoenergie vervierfachen
Damit wird Megaton einer der größten voll integrierten Energieparks der Welt sein. Mit er Anlage kann sich Dänemark als einer der Vorreiter der Power-to-X-Technologie und der Wasserstoffwirtschaft positionieren. Der Energiepark trägt zudem zum Erreichen der dänischen Klimaschutzziele bei. Das Projekt werde aber auch ein Maßstab für andere ehrgeizige Regionen, die ihre eigenen Ökoenergieprojekte vorantreiben wollen und spiele eine zentrale Rolle in Dänemarks ehrgeizigem Plan, die Menge, der an Land erzeugten grünen Energie bis 2030 zu vervierfachen, betonten die Projektpartner.
Riesige Strommengen für die Elektrolyse
So sollen die Wind- und Solarkraftanlagen mit ihrer Gesamtleistung von vier Gigawatt jährlich 11,5 Terawattstunden Ökostrom erzeugen. Zum Vergleich: Das ist mehr als 30 Prozent des derzeitigen Gesamtstromverbrauchs in Dänemark. Die Planer gehen davon aus, dass mehr als 85 Prozent der erzeugen Ökoenergie direkt im Megaton Energiepark für die Produktion des grünen Wasserstoffs verbraucht. „Dies ist bei weitem das ehrgeizigste und vielversprechendste Projekt, das uns als Stadtverwaltung vorgelegt wurde“, sagt Hans Østergaard, Bürgermeister der Ringkøbing-Skjern Kommune. „Als Dänemarks Klimakommune Nummer eins stehen wir seit vielen Jahren an vorderster Front im Kampf für das Klima. Jetzt haben wir die Möglichkeit, erneut die Führung zu übernehmen“, betont er mit Blick auf das Riesenprojekt.
Fertigstellung spätestens 2030 geplant
Der gesamte Energiepark und dessen vollständig integrierte Solar- und Windkraftwerke schrittweise aufgebaut. Noch vor dem Jahr 2030 soll alles fertig sein. Damit passt es perfekt zu den Plänen zum Bau einer Wasserstoffpipeline in benachbarte europäische Länder, die auch 2030 fertig sein soll.
Die Gesamtinvestitionen in das Projekt schätzt Greengo Energy auf rund acht Milliarden Euro belaufen. Die Projektpartner gehen davon aus, dass im Rahmen des Baus und Betriebs des Energieparks und weiterer Projekte der erneuerbaren Energien 300 bis 500 dauerhafte Arbeitsplätze entstehen – inklusive der Nahwärmeversorgung, die vor Port geschaffen werden soll.
Ganzheitlicher Ansatz inklusive Naturschutz
Greengo Energy arbeitet bei dem Vorhaben mit Ingenieurteams von Cowi, einem dänischen Infrastrukturentwickler, und dem Power-to-X-Spezialisten Arkitema mit Sitz in Aarhus sowie New Power Partners zusammen, die sich auf die Entwicklung von Offshore-Windkraftwerken spezialisiert haben. Bei der Planung und beim Bau der Anlage verfolgen die Projektpartner einen ganzheitlichen Ansatz. So wird der anfallende Erdaushub für die Anlage einer hügeligen Insellandschaft verwendet, die den Blick auf den Energiepark abschirmt. Zusätzlich werden Fichten, Kiefer, Gräser und Wildblumen zur Förderung der Artenvielfalt gepflanzt. (su)