Grünstrom ist in der öffentlichen Wahrnehmung und der politischen Diskussion angekommen. Während der Ausstieg aus Kernenergie und Braunkohle beschlossen sind, steigt der Bedarf an Strom weiter an. Somit ist absehbar, dass der Bedarf an Grünstrom schon aus versorgungstechnischer Sicht weiter massiv ansteigt. Gute Aussichten also für Alterric. Das Unternehmen gehört mit einem Bestand von 2.300 Megawatt und einer Projektpipeline von 9.400 Megawatt zu den größten Grünstromerzeugern Zentraleuropas. „Wichtig ist uns dabei eine ganzheitliche, nachhaltige Betrachtung. Wir projektieren nicht, um zu verkaufen, sondern um als Unternehmen zukünftig einen entscheidenden Beitrag zu einer klimaneutralen Stromversorgung beizutragen“, sagt Justin Müller, Leiter Kommunikation und Politik bei Alterric.
Mehr politisches Verständnis
Was Alterric die Arbeit erschwert, sind politische Prozesse. Zwar ist das Thema Klimaschutz – nicht zuletzt durch die jüngsten Ereignisse – omnipräsent, was jedoch fehlt, ist ein tatsächliches Bekenntnis zur Umsetzung. Planungsregularien, Bestimmungen und Interessenkonflikte z. B. beim Arten- und Bestandsschutz bilden die notwendigen Schritte, die vor allem in der Kommunal-, Landes-, aber auch in der Bundespolitik gegangen werden müssen, nicht ausreichend ab. Bereits bestehende Partnerschaften mit Umweltschutzorganisationen zeigen, dass eine Konkurrenzsituation eher künstlich als faktisch entsteht.
Ambitionierte Ziele
Während der nationale Markt sich gut entwickelt, gibt es Entwicklungspotenziale in den weiteren europäischen Standorten und weitere zu erschließende Märkte. „Wir haben ein enormes Know-how, ausreichende Mittel, aber vor allem das Selbstverständnis, mit Grünstrom Ökologie und Ökonomie sinnvoll zu kombinieren und partnerschaftlich zu entwickeln“, so Müller. Aber hier muss die Politik nachbessern. Die Reform des EEG ist ein schlechtes Signal. Bereits in den nächsten Jahren kann die Region Nordwest klimaneutral versorgt sein. Nur, wenn die Politik die richtigen Weichen stellt, kann national und europäisch ähnlich gedacht werden. (nw)