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Weltweiter Photovoltaikzubau

Analysten erwarten 64 Gigawatt für dieses Jahr

Nach ersten Berechnungen der Marktanalysten von GTM Research betrug der weltweite Zubau von Photovoltaikleistung im vergangenen Jahr 59 Prozent. Das ist nicht nur ein Wachstum im Vergleich zum Jahr 2014 von 34 Prozent, sondern auch der bisher höchste Zubau an Solarstromleistung in einem Jahr. „Das vierte Quartal 2015 zeigte, dass die weltweite Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sehr stark vom Wohlwollen der Unterstützung durch Regierungen abhängig ist, was oft unvorhersehbar und eigenwillig sein kann“, weiß Mohit Anand, Solaranalyst bei GTM Research. „Das hat oft negative, manchmal auch positive Auswirkungen.“ Anand bezieht sich damit auf die Verlängerung der Steuererleichterungen beim Bau von Solaranlagen in den USA. „Wir haben direkt gesehen, dass mit der Unterstützung der Regierung ein riesiger Aufschwung des Marktes möglich ist“, erklärt Anand.

Aufschwung in Asien und Amerika

Nach ersten Prognosen von GTM Research wird der Anteil des US-amerikanischen Marktes am globalen Photovoltaikmarkt zwischen 2015 und 2020 von durchschnittlich zehn auf 15 Prozent steigen wird. Das trotz eines ab diesem Jahr erwarteten Marktaufschwungs in der Asien-Pazifik-Region, wo die Nachfrage auch in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. In diesen Berechnungen ist China noch nicht einmal mit enthalten.

Für dieses Jahr erwarten die Analysten einen weltweiten Zubau von 64 Gigawatt. Insgesamt prognostizieren die Marktforscher von GTM Research, dass bis Ende dieses Jahres weltweit Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 321 Gigawatt installiert sein werden. Die treibenden Märkte 2016 sind dabei China und die USA, wobei Anand für das Reich der Mitte einen weniger starken Ausbau erwartet als in diesem Jahr. Ähnliche Unsicherheiten bestehen für Japan und Großbritannien aufgrund der Kürzung der Einspeisevergütungen.

Indien wird Gigawatt-Markt

Im Gegensatz dazu werden aufstrebende Märkte eine größere Rolle spielen. Der indische Markt wird sich weiter stabilisieren. Anand und seine Kollegen gehen davon aus, dass auf dem asiatischen Subkontinent in diesem Jahr mehrere Gigawatt Solarstromleistung installiert werden. In Brasilien und Mexiko wird sich zeigen, ob die Regierungen die angestrebten und sehr ambitionierten Ziele erreichen werden. Der erste Schritt auf diesem Weg wäre, dass die gegenwärtigen Projekte auch wirklich umgesetzt werden. Andere Länder wie die Philippinen, Pakistan und Bangladesch in Asien sowie Uruguay, Guatemala und Panama in Amerika werden versuchen, in diesem Jahr die 100-Megawatt-Grenze beim Zubau zu knacken. „Wir müssen außerdem bei der Diversifizierung der globalen Photovoltaikmärkte noch im Hinterkopf die Bedeutung der COP-21-Vereinbarung behalten, vor mit Blick auf die Märkte in Asien, Lateinamerika und Afrika“, betont Anand. „Viele dieser Länder haben grundlegende Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für ihren Beitrag festgelegt, den Klimawandel aufzuhalten. Photovoltaik wird dabei als eine schnelle und kosteneffiziente und skalierbare Möglichkeit gesehen, um diese Ziele auch zu erreichen.“ (Sven Ullrich)