Das Bundesumweltministerium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellen zusätzlich zur regulären Förderung weitere 50 Millionen Euro für die Photovoltaikforschung zur Verfügung. Damit will die Bundesregierung zur mittel- und langfristigen Sicherung und zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Photovoltaikbranche beitragen, heißt es in einer Erklärung zum Förderaufruf. Da sich die Branche derzeit in der Umstrukturierung befindet, will Berlin diesen Prozess mit zusätzlichen Fördermitteln zur technologischen Entwicklung flankieren. „Es sind noch große Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen notwendig, um Deutschlands Innovationsvorsprung im Bereich der Solarenergie zu sichern“, kommentiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW-Solar), die Entscheidung der Bundesregierung.
Nicht nur Solarmodule werde gefördert
In den Genuss der zusätzlichen Fördermittel kommen „industriegeführte Verbundprojekte zu anwendungsorientierten Forschungsarbeiten des vorwettbewerblichen Bereichs, die durch einen hohen Innovationsgrad und ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko gekennzeichnet sind“, wie es die Autoren des Förderaufrufs formulieren. Konkret bedeutet das: Die Bundesregierung unterstützt Projekte, die marktfähige Photovoltaiksystemlösungen für die zentrale und dezentrale Energieversorgung entwickeln. Dabei sollen vor allem das Energiemanagement und der intelligente Speichereinsatz eine zentrale Rolle spielen. Damit reduziert die Regierung die Forschungsförderung nicht ausschließlich auf Solarmodule, sondern fördert ausdrücklich auch neue Wechselrichter- und Energiemanagementkonzepte. Auf Industrieseite sind auch Unternehmen gefragt, die sich mit der Entwicklung effizienter und kostengünstiger Fertigungskonzepte von Photovoltaikprodukten beschäftigen. Der dritte Schwerpunkt betrifft die Qualität von Solarmodulen, mit der deutsche Unternehmen in den internationalen Märkten gegenüber der Billigkonkurrenz punkten können. Hier fördert die Bundesregierung neue Modulkonzepte, die zur Kostensenkung und Leistungssteigerung sowie zur deutlichen Verbesserung der Modulqualität beitragen. Damit sollen für die deutschen Photovoltaikhersteller Alleinstellungsmerkmale erschlossen werden.
Regierung setzt auf die Stärken der deutschen Branche
Die Bundesregierung setzt mit der zusätzlichen Förderung auf die Stärken der deutschen Solarindustrie. „Dieses Geld ist gut angelegt“, betont Carsten Körnig. „Es wird ein Vielfaches an Investitionen auslösen und den Photovoltaikindustriestandort Deutschland stärken. Wir werden damit noch leistungsfähigere und preiswertere Solarprodukte und Systemlösungen entwickeln können und freuen uns, dass wichtige Anregungen des BSW-Solar zur qualitativen Ausgestaltung der Fördertatbestände aufgegriffen wurden.“ Neben der Unterstützung der Forschung und Entwicklung seien aber auch verlässlichere politische Rahmenbedingungen bei der Markteinführung erneuerbarer Energien unverzichtbar. Daran habe es in den letzten Monaten wiederholt gemangelt. Ein attraktives Investitionsklima sei für einen weiteren kraftvollen Ausbau der Solarenergie und damit den Erfolg der Energiewende ebenso unverzichtbar, so der BSW-Solar. (Sven Ullrich)