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Mehr Grünstrom, aber auch mehr CO2: Top-10-Klimaergebnisse der globalen Nachhaltigkeitszusagen

Der inzwischen sechste Global Synthesis Report on Climate Action – vereinfacht übersetzt: Weltgesamtschau zum realen Klimaschutz – liegt nicht zufällig pünktlich zum Start der Klimakonferenz der Vereinten Nationen im arabischen Emirat Dubai vor. Die Nichtregierungsorganisation und Herausgeberin Climate Change in Paris verweist in ihrem Vorwort auf ihr eigenes Gründungsziel: Sie soll nichtstaatliche Akteure wie Unternehmen der Energiewirtschaft, die Industrie oder beispielsweise Kommunen und schlicht alle Konsumenten zum Handeln ermuntern. Zugleich solle diese Analyse aber auch für die zwischenstaatlichen UN-Verhandlungen über Klimaschutzmaßnahmen vom 30. November bis 12. Dezember eine Rolle spielen.

Der Report „trägt zur ersten globalen Inventur der Pariser Einigung bei, einer Evaluation der seit 2015 gemeinsam erzielten Fortschritte, die auf der Cop 28 präsentiert werden“, schreibt Climate-Action-Präsident Ronan Dantec in seinem einführenden Geleitartikel.

Dafür liefert der Report zehn Schlüssel- beziehungsweise Kernerkenntnisse, die ernüchtern mögen –erklärtermaßen aber vor allem „realistisch“ sein sollen. Sie zeigten, dass sich die Erderwärmung auf gar keinen Fall auf unter 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit stabilisieren lasse, aber auch das 2-Grad-Ziel immer weiter in die Ferne rücke. Die Pariser Klimaverhandlungen von 2015 hatten zur Vereinbarung geführt, dass die Weltgemeinschaft die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius zumindest aber auf 2 Grad begrenzen müsse.

Zugleich belege der Report aber auch Erfolge. Da gibt es ehrgeizige Handlungen oder die tatsächliche Umwandlung verschiedener gesellschaftlicher, Wirtschafts- oder Energieverbrauchssektoren sowie die Schlüsselrolle von Behörden oder politischer Entscheidungsträger auf lokaler und regionaler Ebene.

Diese zehn Erkenntnisse liefert die Studie

1.)    Die globalen Emissionen von Kohlendioxid (CO2) als Gradmesser für den Treibhausgasausstoß nehmen weiter zu. Das geschieht ungeachtet des zwischenzeitlichen kurzen Absackens der Kurve im Jahr 2020, als unter dem weltweiten Seuchenbekämpfungsregime zur Covid-Pandemie die Wirtschaftskonjunktur weltweit abkühlte und die Mobilität der Menschen stark eingeschränkt war. Dabei ist bildhaft gesprochen nicht alles gleich dunkelgrau oder schwarz zu sehen. Denn der CO2-Ausstoß in der OECD, dem Bündnis für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von fast durchweg eher wohlhabenden, marktwirtschaftlichen und verfassungsgemäß demokratischen Ländern, hat sich auf seinem hohen Niveau eingependelt. Die Kurve zeigt hier aber nicht weiter nach oben. Noch besser: Die Europäische Union (EU) und auch Ex-EU-Mitglied Großbritannien sind auf einen Pfad hin zu einem nachhaltigen Rückgang der Emissionen eingebogen. In den USA war die Entwicklung seit 2000 sprunghaft, also in die eine und in die andere Richtung zeigend. Japan erreichte den Höhepunkt der Emissionen schon 2013, Australien 2017 und Südkorea 2018 – was allerdings jeweils einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet sein soll. Die Nicht-OECD-Staaten stoßen dagegen immer mehr CO2 aus. Sie sind inzwischen für 60 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Mehr als zwei Drittel der im Vergleich zu 2000 hinzugekommenen jährlichen Emissionen kommen aus Verbrennungsanlagen in China. Vor allem wohlhabende Mittelklasse- und reiche Oberklasse-Chinesen ziehen mit ähnlich Situierten in Europa beim CO2-Fußabdruck gleich. Aber auch in Indien und Indonesien nahmen die Emissionen um das Fünffache seither zu.

Im Vergleich zum Pariser Abkommen betrug der globale Anstieg der jährlichen Treibhausgasemissionen 7,2 Prozent. Von 49,2 Gigatonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2016 nahm die jährliche Treibhausgaserzeugung weltweit auf 52,8 Gigatonnen im Jahr 2022 zu. Dabei stammen 48 Prozent der globalen Emissionen aus der Energieerzeugung, 23 Prozent verursachte 2022 die Industrie, 20 Prozent der Transportsektor, 8 Prozent entstanden in den Gebäuden und 1 Prozent in der Landwirtschaft.

2.)    Dass die Stromversorgung so schlecht abschneidet, mag angesichts eines stark zunehmenden Anteils von Erneuerbare-Energien-Stromerzeugungsanlagen verwundern. So übertraf der Kapazitätszubau von Windkraftwerken, Solarstromanlagen und Co. seit 2015 in jedem Jahr die der neu in Betrieb genommenen Kraftwerken für fossile Rohstoffe. Von 2019 bis 2022 betrug das Verhältnis jährlich hinzugekommener Erneuerbaren-Nennleistung zur neuen Leistung konventioneller Kraftwerke sogar drei zu eins. Natürlich nahm entsprechend auch die sogenannte Kohlenstoff-Intensität der elektrischen Erzeugung weltweit ab. Allerdings übertrifft ein zugleich starker Anstieg des Strombedarfs den Dekarbonisierungseffekt. Staatliche Subventionen insbesondere in China, Indien und Indonesien halten zudem die Kohlestromwirtschaft am Leben. Weil es gemäß grober Peilung drei Mal mehr Erzeugungskapazität regenerativer Anlagen braucht als die fossiler Kraftwerke, um dieselben Stromvolumen einzuspeisen, hat der Zubau ohnehin keinen Eins-zu-eins-Effekt auf den Grünstromanteil an der Erzeugung insgesamt.
So nahmen die Treibhausgasemissionen aus der Stromversorgung um 10,91 Prozent von 2016 bis 2020 zu. Die Bedeutung einer in absoluten Zahlen nicht grüner werdenden Elektrizität ist deshalb nicht zu unterschätzen, weil nun immer größere Anteile der Energieversorgung mit Strom erfolgen: So betrug der Stromanteil am Endenergieverbrauch 2022 schon 20,5 Prozent, 2015 hatte er 18 Prozent ausgemacht.
Der Kapazitätszubau seit 2015 an Erneuerbare-Energien-Anlagen um 82 Prozent führte Ende 2022 zu einem Bestand von 3,37 Terawatt. Der Anteil der Grünstromerzeugungskapazität an allen Stromerzeugungsanlagen nahm von 29,5 auf 40 Prozent zu. Dennoch verlor die Stromerzeugung aus fossilen Energiequellen nur leicht von 68 auf 63 Prozent.

3.)    Im Transport- beziehungsweise Verkehrssektor stiegen die Emissionen weltweit fast überall weiter an. Einzig in den OECD-Länder schrumpfen sie offenbar leicht. Insbesondere im sogenannten globalen Süden nimmt die Mobilität der Bevölkerung durch Verkehrsmittel gerade mit Verbrennungsmotoren zu. Länder wie solche in Europa oder wie China sowie die führenden Automobilunternehmen stellen zwar mehr oder weniger schnell auf Elektroautos um. Die Autoren der Studie verweisen allerdings auf den gravierenden Effekt der „SUVization“: Große, schwere und sehr leistungsstarke sowie deshalb energiehungrige Autos, umgangssprachlich SUV genannt, halten zeitgleich immer mehr Einzug in die Garagen der durchschnittlichen Auto fahrenden Menschen. Der viel höhere Spritverbrauch der SUV macht so den positiven Effekt der im besten Fall mit reinem Grünstrom geladenen Elektroautos zunichte.

Der Transportsektor versursachte daher 2022 um sechs Prozent mehr CO2-Emissionen als 2016. Dies betraf mit jeweils sechs bis sechseinhalb Prozent mehr Treibhausgasausstoß den Straßen- und Schiffsverkehr fast gleichermaßen. Doch auch die Schiene verursachte 4,2 Prozent mehr Emissionen, wenngleich auf deutlich geringerem Gesamtniveau. Lediglich im Flugverkehr, der seit der Corona-Pandemie nicht mehr vollständig auf Touren gekommen ist, gingen die Kohlenstoff-Abgase deutlich um 9,1 Prozent zurück.

Im globalen Maßstab hat die Elektromobilität bisher nur winzige Bedeutung – und auch der Biosprit hat nur schwachen Einfluss: 95 Prozent des Straßenverkehrs basieren auf dem Öl, nur 0,3 Prozent des Straßenverkehrs nutzt Elektrizität – bei einem Biosprit-Anteil von immerhin 4,7 Prozent. Als positives Signal wertet es die Studie allerdings, dass 23 von mehr als 190 Ländern weltweit planen, Autos mit Verbrennungsmotoren abzuschaffen.

4.)    Im Gebäudebereich schreitet die Dekarbonisierung durch höhere Energieeffizienz und den Einsatz klimafreundlicher oder regenerativer Energien wie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen langsamer voran, als der Bedarf an Modernisierung und Neubau es erfordert. Der Effekt sind 8,5 Prozent mehr Emissionen bei 12,8 Prozent mehr Energieverbrauch im Vergleich zu 2015.

Im Detail haben der globale Süden und die Haushalte in nördlichen kühleren Regionen verschiedene Probleme. Während die bisher wirtschaftlich zurückliegenden Länder auch beim Lebenskomfort, aber auch aufgrund wohl auch des Bevölkerungswachstums beim Hausbau aufholen und alleine deshalb mehr CO2 verursachen, steigt die jährliche Kohlenstoffneubelastung im Norden wenngleich geringer ebenfalls noch an – nicht zuletzt aus einem technischen Grund: Die zunehmende Elektrifizierung der Energieversorgung hat nicht den erwarteten Grünungseffekt, so lange der Anteil von Grünstrom nur so langsam steigt. Im Süden oder überhaupt in warmen Regionen steigt dagegen der Bedarf an Klimatisierung und Kühlung.

So nahm insgesamt zwar der Einsatz fossiler Energien im Gebäudebereich von 60,5 auf 54,5 Prozent ab. Zugleich gingen die Emissionen speziell fürs Kühlen um 16 Prozent nach oben.
Als Hoffnungsschimmer nimmt die Studie die Tatsache wahr, dass schon 920 Städte weltweit Erneuerbare-Energien-Versorgungsziele definiert haben. Und mehr als 125 kommunale Regierungen beziehungsweise elf der US-Bundesstaaten haben die Erdgasnutzung für Neubau verbannt oder ermutigen Bürgerinnen und Bürger zur Elektrifizierung der Haushalte.

5.)    Der Industriesektor stieß 2022 zwar nur ein Prozent mehr CO2 aus als 2016. Allerdings sehen die Autoren gerade diesen Bereich als besonders unstimmig an. Das betrifft auch zwei von der Industrie als besonders attraktiv angenommene Technologien: das Abfangen von Kohlendioxidemissionen und die aus Nachhaltigkeitsüberlegungen umstrittene Verpressung des Kohlenstoffs in unterirdischen Lagerstätten, Carbon Capture and Storage oder kurz CCS genannt, sowie die klimaneutrale Erzeugung von Wasserstoff (H2). H2 gilt als vielseitig und emissionsfrei einsetzbarer Prozessstoff und Energieträger, so lange er durch Elektrolyse mittels grünem Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen entsteht. Nur seien es insbesondere Ölfirmen, die CCS für eine Nachnutzung ihrer Bohrlöcher anwenden wollten. Allerdings bleibe die mögliche Nachnutzungs-Kapazität fürs CCS bei einem Niveau von 42,6 Megatonnen pro Jahr bislang sehr gering. Dies entspreche 0,1 Prozent der globalen Emissionen oder dem Treibhausgasausstoß von Schweden.

Wasserstoff wiederum sei für die Industrie bereits heute wichtig. Allerdings enthalte das jährlich produzierte Volumen von 95 Megatonnen aus dem Jahr 2022 nur einen Anteil von 0,04 Prozent erneuerbare Energie, schreibt Climate Change. Denn weiterhin stellt die Industrie ihren Wasserstoff fast nur mit Erdgas oder mit Strom aus fossilen Brennstoffen her. Außerdem kommt der Wasserstoff selbst noch zu 40,8 Prozent der Raffinierung von Erdöl zugute und dient umgekehrt sogar nur zu 0,04 Prozent Zwecken, die auch einen Rückgang der CO2-Emissionen zum Ziel haben wie dem Antrieb von Brennstoffzellenautos oder dem Einsatz als Prozessstoff beispielweise in der Metallindustrie. Immerhin, so lobt der Bericht, haben 25 Staaten bis 2021 inzwischen eine Wasserstoffstrategie verabschiedet.

6.)    Der ohnehin schon kleine Einsatz an recyceltem Material geht noch zurück. Immerhin entwickeln sich aber neue Wiederverwertungskreisläufe. Die Rate der globalen Kreislaufwirtschaft schmolz von einem Anteil von 9,1 Prozent auf 7,2 Prozent ab. Dabei recyceln oder kompostieren die EU-Länder inzwischen 48,3 Prozent ihres Mülls im Vergleich zur EU-Müll-Wiederverwertungsquote von 2016 in Höhe von 44,9 Prozent. Und Japan reduzierte die Müllentstehung im Volumen um sieben Prozent. China nahm außerdem inzwischen von seiner Rolle als Müllimportland komplett Abstand – importiere 2022 nun 0 Tonnen Plastikmüll, während das Land noch 2017 für Bezahlung durch andere Länder 8,8 Millionen Tonnen eingeführt hatte. Importe von Altpapier und weggeworfener Pappe waren weltweit um 98 Prozent rückläufig.

Außerdem haben 72 Prozent der weltweit 300 größten Unternehmen konkrete Ziele festgelegt, um ihren Plastikmüll zu vermindern. Allerdings beträgt die Recyclingkapazität für Batterien nur 180.000 Tonnen pro Jahr, wovon sich die Hälfte in China befindet. Und nicht einmal ein Prozent des unter hohen Umweltkosten förderfähigen Batteriegrundstoffes Lithium verwendet die Welt neu. Immerhin steigt die Biogasproduktion an, die organischen Müll energetisch nutzen kann – um elf Prozent beispielsweise in der Europäischen Union.

7.)    Die Abholzung der Wälder verlangsamt sich nur, endet aber keineswegs. 2016 hatte die weltweite Abholzung tatsächlich noch ihren Höhepunkt. Doch immer noch verbleibt die Baumfällaktivität höher, als sie im Durchschnitt der 15 Jahre vor dem Klimagipfel von Paris von 2000 bis 2015 zu messen war. Während insbesondere Indonesien als eines der wichtigen Regenwaldländer den Waldabbau verlangsamte, war er seit Paris in Brasilien und der Demokratischen Republik Kongo förmlich eskaliert. Brasilien freilich hat seit der Rückkehr des linkspolitischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva in Brasilien Anfang 2023 das Ruder wieder herumgerissen. Die durch Vereinbarungen in Bonn, New York und Aichi international beschlossenen Ziele zum Stopp des Rückgangs der Waldflächen verpasste die Welt aber regelmäßig. Insbesondere im Falle der verbliebenen großen Regenwälder müssen die Forsten im Klimaschutzkonzept der Weltgemeinschaft als CO2-Senken dienen und Kohlenstoff in den Bäumen einlagern.
Als kleinen Pluspunkt vermerkt Climate Change immerhin, dass Finanzierungen für Biodiversität und Wälder zunehmen. Insbesondere lobt die Organisation neue freiwillige Kohlenstoffhandelsmärkte, die für Walderhaltung oder Renaturierung die Gelder sammeln.

8.)    Selbstverpflichtungen von Unternehmen auf eine Netto-Null-Wirtschaft erweisen sich hingegen als weitgehend wirkungsschwach. Denn die Unternehmen lassen es an glaubwürdigen Transformationsstrategien mangeln. Sie fokussieren ihre Emissionsminderungsziele meist nur auf ihr operatives Geschäft – und lassen zum Beispiel die Zulieferketten außer Augen, die im Schnitt für 75 Prozent der Emissionen verantwortlich seien, so schreiben die Studienautoren. Dennoch: 3.960 Unternehmen bekennen sich zu den als TCFD-Zielen bezeichneten internationalen unternehmerischen Net-Zero-Grundsätzen. 2018 waren es erst 571. Um an freiwilligen Kohlenstoff-Emissions-Rechte-Märkten sinnvoll teilzunehmen, so schreibt die Studie, mangele es den Unternehmen allerdings an methodischer Glaubwürdigkeit.

9.)    Die Kommunalpolitik loben die Autoren. Die Covenant of Mayors in Europe genannte Initiative hatte Erfolg: Die als Unterzeichner-Städte mitwirkenden Kommunen haben ihre Emissionen zusammen über den Durchschnitt ihrer Zielsetzungen für den Zeitraum von 2005 bis 2020 hinaus reduzieren können. Insbesondere in Lateinamerika und im Subsahara-Afrika, also südlich der Sahara, lassen sich neue Städte zum Mitmachen motivieren – „die Mobilisierung dieser Städte nimmt signifikant zu“, heißt es im Bericht. Inzwischen gebe es mehr als 12.800 Unterschriften in der entsprechenden weltweiten Bürgermeisterübereinkunft „Global Covenant of Mayors for Climate and Energy“, die zusammen mehr als 1,1 Milliarden Menschen repräsentiere. 1.136 Städte nähmen sogar an der weiterreichenden Race-to-Zero-Initiative teil. Und 41 Prozent der 10.800 aktuellen Unterzeichner haben ihre Unterschrift auch für Ziele im Jahr 2030 und 2050 gegeben.

10.) Auch die zivilen Proteste und bürgerschaftlichen Aktionen bewertet die Studie. Teilweise radikalisierte Proteste, aber auch ein zunehmend buntes Repertoire an verschiedensten Protestformen macht sie aus. Steigend sei auch ein „Shareholder-Aktivismus“ – also der von Aktienanteilseignern in der Wirtschaft. Allerdings seien Shareholder mit ihren Aktionen weniger wirksam, als wenn die Geschäftsführung Konzepte und Ideen zum Klimaschutz der Eigentümerversammlung großer Firmen vorlege. Während 649 Proteste zu zählen waren, die sich auf neue Projekte zur Nutzung fossiler Energien beziehen oder auf Projekte mit niedriger Kohlenstoffnutzung, hatten diese in 15 Prozent der Fälle einen Erfolg. Von mehr als 2.300 Rechtsverfahren zum Klimaschutz, waren 55 Prozent im Sinne der Klimaschützer erfolgreich – im Zeitraum 1986 bis 2023. Allerdings sterben immer noch Aktivisten insbesondere in Eingeborenen-Regionen in Klimaschutzkonflikten – durch Ermordungen im Konflikt mit mächtigen oder kriminellen Wirtschafts- oder Politikstrukturen.