Das Bundeswirtschaftsministerium will einen Turbo bei der Wärmeversorgung über Geothermie zünden: Bis 2030 sollen mindestens 100 zusätzliche geothermische Projekte angestoßen werden. Das Ziel: Bis zu diesem Zeitpunkt ein geothermisches Potenzial von 10 TWh so weit wie möglich zu erschließen und die derzeitige Einspeisung in Wärmenetze aus dieser Quelle damit zu verzehnfachen. Ein entsprechendes Eckpunktepapier hat das Ministerium jetzt vorgelegt.
„Erdwärme ganzjährig und zuverlässig“
Minister Robert Habeck betonte: „Die Erdwärme steht uns ganzjährig und verlässlich zur Verfügung, sie ist wetterunabhängig, krisensicher und nahezu unerschöpflich. Darum ist es richtig, die Nutzung der Erdwärme in Deutschland weiter voranzubringen. Wir haben daher einen Konzeptvorschlag mit acht konkreten Maßnahmen entwickelt, den wir in einem ersten Schritt zur Konsultation stellen wollen, um darauf aufbauend konkrete Geothermieprojekte an den Start zu bringen.“
Schnellere Genehmigungen und weniger Risiko
Zu den acht Maßnahmen zählen unter anderem eine systematische Bereitstellung vorhandener Daten, um die Grundlage für erfolgreiche Projekte zu ermöglichen, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und eine Abfederung des Fündigkeitsrisikos.
Das Papier sei „ein richtiger Schritt in Richtung einer klimafreundlichen und zuverlässigen Wärmeversorgung und ein wichtiges Signal für die Branche“, lobte Helge-Uve Braun, Präsident des Bundesverband Geothermie (BVG). Es greife wichtige Forderungen der Branche audf. Zugleich mahnte er jedoch, dass auch die Potenziale der Oberflächennahen Geothermie ausreichend adressiert werden müssen, da „eine erfolgreiche Wärmewende nur dann möglich sein wird, wenn alle geothermischen Potenziale ausgeschöpft werden.“ Mehrere aktuelle Studien deutscher Spitzenforschungsinstitute seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Geothermie das Potenzial hat, einen Großteil des deutschen Wärmebedarfs zu decken. Der angeschobene Prozess müsse nun schnell in die Umsetzung kommen. (kw)
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