Mitte Februar war es soweit: Thermondo, nach eigenen Angaben Deutschlands größter Heizungsinstallateur, hat die letzte Gasheizung verkauft. Das Unternehmen konzentriere sich nun voll auf die Wärmepumpe, Photovoltaik und weitere Technologien für klimaneutrales Wohnen, hieß es in einer Presseinformation. Der Schritt folgt auf das bereits im Mai 2023 umgesetzte Aus für Ölheizungen.
500 Handwerker umgeschult
Viel Zeit hat sich das 2013 gegründete Unternehmen nicht genommen: Erst seit Juni 2022 hat Thermondo hat die Wärmepumpe im Angebot. Innerhalb von 20 Monaten habe das Unternehmen sein Produktportfolio komplett auf emissionsfreies und unabhängiges Heizen umgestellt, hieß es. Dafür wurden mehr als 500 festangestellte Handwerker zu Wärmepumpen-Profis geschult, Montage-Teams für Elektrik und Fundamentbau eingestellt und Logistik, Planung und Organisation in der Berliner Zentrale auf den Vertrieb und die Installation von Wärmepumpen ausgerichtet.
„Brauchen jetzt schnelle Abwicklung der Förderung“
„Wir sind stolz auf die Transformation, die wir als Firma in weniger als 20 Monaten geleistet haben“, sagte Chief Revenue Officer Felix Plog. Die letzte verkaufte Gasheizung nach elf Jahren sei ein wichtiges Zeichen und ein entschiedener Schritt in die fossilfreie und elektrische Zukunft. „Nach der Hängepartie um das Gebäude-Energie-Gesetz sehen wir seit Jahresbeginn bei unseren Kunden ein stark gestiegenes Interesse an Wärmepumpen. Was jetzt alle Marktteilnehmer brauchen, ist eine schnelle und reibungslose Abwicklung der Förderungen und Kredite für den Heizungstausch im Einfamilienhaus durch die KfW“, forderte Plog.
2023: Rekord für Wärmepumpe – und Gas
Schon 2023 war nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie ein Rekordjahr für die Wärmepumpe mit mehr als 356.000 verkauften Geräten. Allerdings: Auch Gasheizungen verzeichneten mit rund doppelt so vielen Verkäufen einen Absatzrekord. Dabei sprechen neben dem Klimaschutz-Aspekt immer mehr wirtschaftliche Gründe gegen den Einbau fossiler Heizungen. Zum Jahresanfang wurde der CO2-Preis auf 45 Euro pro Tonne angehoben, was laut Thermondo Mehrkosten von rund 200 Euro für ein Einfamilienhaus mit Gasheizung und 20.000 Kilowatt Jahresverbrauch ausmacht. Der CO2-Preis steigt bis 2026 auf bis zu 65 Euro pro Tonne und wird ab 2027 frei am europäischen Markt gebildet, somit sind deutliche Preissteigerungen bei Gas und Öl zu erwarten. (kw)
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