Der französische Konzern Total Energies betreibt in La Port und Port Arthur in Texas sowie in Carvill, Louisiana, drei riesige Produktionsanlagen für verschiedene Kunststoff- und petrochemische Produkte. Diese Anlagen brauchen jede Menge Energie, um beispielsweise Polypropylen und Polystyrol zu produzieren.
Emissionen der Produktion verringern
Um die Emissionen aus der Plastikherstellung zu minimieren, hat Total Energies südlich von Houston,Texas, den riesigen Myrtle Solarpark gebaut. So kann das Unternehmen zumindest den für die Energieproduktion anfallenden CO2-Ausstoß senken. Auch die Raffinierung von Erdöl in verschiedene petrochemische Erzeugnisse wie fossile Kraftstoffe sorgt zwar weiterhin für immensen CO2-Ausstoß. Doch mit der Solarenergie ist wenigstens dessen Herstellung klimaneutral, was es angesichts der Klimakrise nur minimal besser macht.
70 Prozent für den Eigenverbrauch
Für die Versorgung der drei Werke an der Küste des Golfs von Mexiko hat Total Energies etwa 705.000 Solarmodule aufgeständert. Diese erreichen eine Leistung von zusammen 380 Megawatt. Etwa 70 Prozent des erzeugten Sonnenstroms reichen aus, um die Produktionsstätten mit Strom zu versorgen. Die restlichen etwa 30 Prozent vermarktet Total Energies im Rahmen eines Stromliefervertrags (Power Purchase Agreement – PPA) an die Immobiliengesellschaft Kilroy Reality. Diese wird den überschüssigen Teil des Solarstroms für die nächsten 15 Jahre zu einem fest vereinbarten Preis abnehmen und damit seine Gewerbeimmobilien versorgen.
Speicher liefert Netzdienstleistung
Zusätzlich hat Total Energies auf dem Gelände des Solarparks südlich von Houston 114 Container voller Batteriespeicher installiert. Diese wurden vom Tochterunternehmen Saft angefertigt. Sie können immerhin 225 Megawattstunden des Myrtle Solarkraftwerks aufnehmen und bei Bedarf ins Netz einspeisen. Damit ist er in der Lage, Dienstleistungen zur Netzstabilisierung des texanischen Netzbetreibers Ercot zu übernehmen.
Steuersubventioniert durch den IRA
Das Myrtle Solarkraftwerk ist nach eigenen Angaben das bisher größte Projekt dieser Art, das Total Energies in den USA gebaut hat. Es sei Teil einer Strategie des Konzerns, in den USA eine integrierte Produktion auf Basis der Eigenversorgung zu etablieren, wie Vincent Stoquart, Leiter der Regenerativsparte von Total Energies, betont. Die Zeiten für eine solche Strategie in den USA sind gut. Denn das Projekt profitiert von den Steuergutschriften, wie sie im Industrieförderprogramm Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung vorgesehen sind. Auf der Basis der Vorteile der IRA-Steuergutschriften werde Totals Energies aktiv sein Portfolio an Regenerativprojekten inden USA weiter ausbauen. Insgesamt beinhaltet dieses eine Ökostromleistung von 25 Gigawatt, wovon allerdings schon ein Teil in Betrieb ist. (su)