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Offshore-Gründungsstruktur

Die Rückkehr des Eimers

Mit britischer Förderung über umgerechnet 7,3 Millionen Euro will Dong den Prototyp der neuen Bucket-Gründung 2014 im deutschen Nordsee-Windpark Borkum Riffgrund installieren. Der sandige Meeresboden sei ideal für die Tests. Die Wassertiefe am Standort beträgt etwa 30 Meter.

Das Konzept der Bucket-Gründung beruht auf einem Stahlzylinder, der an der unteren Seite offen ist; damit ähnelt er einem auf den Kopf gestellten Eimer. Saugpumpen am Stahlzylinder erzeugen einen Unterdruck, wodurch er sich Stück für Stück in den Meeresboden gräbt.

Bucket trifft Jacket

Bei der neu entwickelten Bucket-Variante setzen Dong Energy und der niederländische Gründungshersteller SPT Offshore – der Entwickler des Konzepts – auf drei dieser Stahlzylinder pro Gründungsstruktur. Zum Einsatz kommt eine Unterkonstruktion aus Rohrramen (Jacket), auf der der Turm steht. Die drei Buckets sitzen an den Füßen dieses Jackets; dort wo bei herkömmlichen Konzepten die Rammpfähle für eine sichere Verankerung durch das Jacket in den Meeresboden getrieben werden (siehe Grafik).

Laut Dong Energy eignet sich dieser Gründungstyp vor allem für Gewässer zwischen 30 und 60 Meter und Windturbinen im Leistungsbereich von fünf bis sechs Megawatt. Er soll die Fundamentkosten reduzieren und sich zudem schneller installieren lassen.

Auch entfallen bisherige Umweltschutzbedenken, etwa durch zu hohen Schalldruck. Der entsteht beim Rammen der Gründungspfähle aktueller Fundamentinstallationen und gilt insbesondere für Meeressäuger wie den heimischen Schweinswal als massive Bedrohung.

Bewährter Fundamenttyp im Ölsektor

Sollten die Prototypinstallation und die anschließenden Tests erfolgreich verlaufen, könne die Bucket-Jacket-Gründung ab 2017 kommerziell eingesetzt werden. Diesbezüglich gibt sich Dong Energy zuversichtlich, da Bucket-Fundamente bereits seit 30 Jahren zur Installation von Ölplattformen in der Nordsee eingesetzt werden.

Der letzte Versuch eine Windturbine auf einem Bucket-Fundament zu installieren scheiterte dagegen im Jahr 2005 in Wilhelmshaven. Anlagenhersteller Enercon hatte sich für die 4,5-Megawatt-Anlage E112 ein solches Fundament konstruieren lassen – es unterschied sich von seinen Schwestermodellen für die Ölindustrie vor allem in seiner Größe. Als es im acht Meter tiefen Wasser installiert werden sollte verformte sich das Bauteil jedoch und der Versuch wurde abgebrochen. Enercon hat seitdem keine weiteren Versuche mehr unternommen Windturbinen auf See zu installieren. (Denny Gille)