Der Markt für solarthermische Anlagen in Deutschland hat sich stabilisiert. Im vergangenen Jahr wurden 81.000 neue Anlage installiert. Damit sind in Deutschland Insgesamt sind in Deutschland derzeit rund 2,5 Millionen Solarwärmesysteme in Betrieb. Das teilt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mit. Das ist zwar ein leichter Rückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als noch 83.000 neue Solarthermieanlagen installiert wurden. Aber es sind immerhin noch 10.000 neue Anlagen mehr als im Jahr 2020 installiert wurden.
Lange hat die Solarthermiebranche in Deutschland darum gekämpft, um die Installationszahlen nach oben zu bringen. Tatsächlich konnte die Branche nicht nur den Abwärtstrend im letzten Jahr stoppen. Vielmehr gab es einen regelrechten Boom der Solarwärme. Damals ist die Zahl der neu installierten solarthermischen Anlagen um fast 17 Prozent gewachsen.
Hohe Gaspreise sind gut für die Solarwärme
Für dieses Jahr erwarten die beiden Verbände einen Nachfrageschub. Sie führen die optimistische Prognose vor allem auf die gestiegenen CO2 – und Gaspreise zurück. Schließlich kann die nachträgliche Kombination von Gas- oder Ölheizungen mit einer Solarthermieanlage die Kosten für die fossilen Energieträger verringern. Ein zweiter Grund: Die Heizungssanierung mit Solarthermie ist nicht vom Stopp des BEG-Förderprogramms betroffen. Denn die Unterstützung der Installation von Solarthermieanlagen in Bestandsgebäude läuft über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) und nicht über die KfW. Die von der Bafa abgewickelten Teile der BEG-Förderung laufen ohne Einschränkungen weiter.
1,9 Millionen Solarthermieanlagen in Aussicht
Auch für die kommenden Jahre blickt die Solarthermiebranche optimistisch in die Zukunft. Denn eine jüngst vom Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) durchgeführten Repräsentativbefragung hat ergeben, dass in den kommenden drei Jahren etwa 1,9 Millionen Eigenheimbesitzer in Deutschland die Anschaffung einer Solaranlage für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung planen. Dazu kommen noch die Anlagen in der Industrie, im Gewerbe und der Energieversorger zur Bereitstellung von Warmwasser, Heizenergie und Prozesswärme. Denn gerade in diesen Bereichen kann die Solarthermie einen großen Teil der fossil erzeugten Wärme ersetzen, da sie dort auf eine kontinuierliche Abnahme auch im Sommer trifft.
Förderung muss weitergehen
Auch das positive politische Umfeld greift der Solarthermie unter die Arme. Schließlich will die Bundesregierung, dass alle geeigneten Flächen künftig für die Solarenergieproduktion genutzt werden sollen. Dabei geht es nicht nur um Photovoltaik, sondern auch um Solarthermie. Voraussetzung für die Umsetzung ist eine unterbrechungsfreie Förderung, betonen der BSW Solar und der BDH. Nur so könne das Potenzial zur Hybridisierung von Heizungsanlagen in Kombination mit der Solarthermie auch langfristig unterstützt werden.
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