Vattenfall hat einen wegweisenden Dekarbonisierungsfahrplan vorgestellt, um die Fernwärme in Berlin klimafreundlicher zu gestalten. Der Plan umfasst Maßnahmen für die nächsten 20 Jahre. Er zielt darauf ab, bis 2030 40 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und bis 2040 eine vollständig klimaneutrale Wärmeerzeugung zu erreichen.
Dazu setzt Vattenfall auf einen breiten Technologie- und Brennstoffmix. Dieser beinhaltet Power-to-Heat, Großwärmepumpen, Wärmespeicherung, nachhaltige Biomasse, thermische Abfallverwertung, Geothermie und moderne Gaskraftwerke, die für den Einsatz von Wasserstoff vorbereitet sind.
40 Prozent Wasserstoff geplant
Der Dekarbonisierungsfahrplan sieht eine schrittweise Reduzierung des Anteils von fossilen Brennstoffen vor. Trotzdem wird Vattenfall bis 2030 den größten Teil der Fernwärme noch mit Gas abdecken. Dieser Anteil soll bei 60 Prozent liegen und schrittweise auf Wasserstoff und Biogas umgestellt werden. Geplant ist die Steigerung des Wasserstoff- und Biogasanteils zwischen 2040 und 2045 auf etwas mehr als 40 Prozent des genutzten Gases.
Wärmesektor elektrifizieren
Zusätzlich setzt der Energieriese aber vor allem auf die Elektrifizierung des Wärmesektors. So sollen Großwärmepumpen bis 2030 rund 17 Prozent der Fernwärme erzeugen. Ab 2040 soll deren Anteil auf 20 Prozent steigen. Zusätzliche Direktheizungen, sogenannte Power-to-Heat-Anlagen, sollen ab 2040 knapp sechs Prozent der Fernwärme bereitstellen und Geothermie rund sieben Prozent abdecken.
Den Anteil der thermischen Abfallverwertung will Vattenfall auf etwa zehn Prozent und den von Biomasse auf maximal 15 Prozent im Jahr 2045 steigern. Dies soll zwischen 2040 und 2045 einen Anteil von etwas mehr als 40 Prozent am gesamten Erzeugungsmix ausmachen.
Speicherfähige Brennstoffe für den Winter
Für die Elektrifizierung seien nach Angaben von Vattenfall ausreichende Mengen an erneuerbarem Strom und leistungsfähige Übertragungs- und Verteilnetze erforderlich. Für die kalten Wintertage, an denen nicht genügend fossilfreier Strom zur Verfügung steht, plant Vattenfall den Einsatz von lager- und speicherfähigen erneuerbaren Brennstoffen wie Wasserstoff, sobald dieser in ausreichender Menge verfügbar ist. Nachhaltige Biomasse, thermische Abfallverwertung und das Potenzial der Geothermie sollen dann ebenfalls genutzt werden.
Mit dem größten Fernwärmenetz Westeuropas und rund 1,4 Millionen angeschlossenen Wohneinheiten spielt der Betreiber dieses Netzes – in diesem Falle Vattenfall – eine entscheidende Rolle bei der Wärmewende in Berlin. Das Unternehmen versorgt die Menschen in Berlin über ein Trassenleitungsnetz von über 2.000 Kilometern Länge mit Nutzwärme für Heizung und Warmwasser.
Den kompletten Dekarbonisierungsfahrplan finden Sie auf der Webseite von Vattenfall zum Download. (fw/su)