Nicole Weinhold
Stromspeicher und Photovoltaikanlage sind eine gute Basis für jeden der die Autarkie vom öffentlichen Stromnetz anstrebt. Das hat im November 2018 der in Ostfriesland ansässige landwirtschaftliche Betrieb Ommenhof mit einem 64 kWh Crystal Tower Stromspeicher der Firma Powertrust GmbH aus Bremen in Kombination mit einer 60 kW Photovoltaikanlage realisiert.
Nach 20 Monaten Solarstromerzeugung, Speicherung und Energiemanagement fällt die Bilanz positiv aus. Die Familie lebt seit Inbetriebnahme des Systems nach der Sonne. 100 Milchkühe, diverse Kleintiere und fünf Ferienwohnungen verbrauchen rund 45.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Seit die Selbstversorgung läuft, hat sich der Bezug von Strom aus dem öffentlichen Netz auf 10.000 Kilowattstunden pro Jahr reduziert. Die Speicher-PV-Kombination bedient fast 78 Prozent des Energiebedarfs. Bei 22 Cent pro Kilowattstunde für Strom aus dem Netz sind das 7700 Euro auf der Habenseite durch vermiedene Stromkosten. „Das System funktioniert, die Auslegung passt“, sagt Hauke Heitshusen, der Beauftragte für Sonderprojekte der Firma Powertrust.
Optimal an die Sonne angepasster Verbrauch
Die Begeisterung auf dem Ommenhof ist groß, aber nicht nur bei der Betreiberfamilie. „Alle Gäste, die zu uns kommen, machen mit“, erzählt Landwirt Ommen, „täglicher Eigenverbrauch und optimal an die Sonne angepasster Verbrauch sind zu einer Art Hof-Sport bei unseren Feriengästen geworden. Sie erleben und leben grüne Energie während ihrer Ferien auf dem Bauernhof. Das gibt dem Urlaub auf dem Bauernhof eine andere Dimension, wir machen die Energiewende erlebbar, wir haben erneuerbare Energie zum Anfassen.“
Speicher und PV rechnet sich
„Die Wirtschaftlichkeitsberechnung war eher konservativ gerechnet. Wir sind von 60 Prozent Eigenversorgung ausgegangen“, erklärt Hauke Heitshusen. „Erreicht haben wir im Alltagsbetrieb in den vergangenen 20 Monaten 72 Prozent, was uns sehr freut“. 2019 wurde im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Powertrust Speichersystems beim Ommenhof eine neue, optimierte Speichersteuerung eingebaut, welche sich positiv auf die Lebensdauer als auch auf die Leistung des Speichers auswirkt. Knapp 26.000 Kilowattstunden hat der Stromspeicher auf dem Ommenhof bereits geladen und wird nach rund zehn Jahren seine Wirtschaftlichkeit erreicht haben, gerechnet mit dem Strompreis aus dem Jahre 2018. Der ist 2019 gestiegen, steigt 2020 und wird aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren steigen, sodass die Wirtschaftlichkeit schneller erreicht wird.
Stromspeicher und Photovoltaik liefern zwar keine hundertprozentige Autarkie. Für über 70 Prozent seines Stromverbrauches hat der Ommenhof in Zukunft seine Energiekosten fixiert und in eigenen Händen.
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