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Photovoltaik / Markt

China dominiert Weltmarkt

Chinesische Unternehmen erzielten im letzten Jahr mit 45 Prozent fast die Hälfte des weltweiten Umsatzes auf dem Photovoltaikmarkt. Ein Jahr zuvor hatte China noch einen Weltmarktanteil von 36 Prozent. Die Modulehersteller aus dem Reich der Mitte konnten ihre Gewinne von 313 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 2 Milliarden Euro im letzten Jahr fast versechsfachen. Die Konkurrenten aus den USA mussten hingegen massiv Weltmarktanteile abgeben. Ihr Anteil sank von 58 Prozent im Jahr 2009 auf nur noch 17 Prozent im vergangenen Jahr. Das geht aus der aktuellen Solarmarktstudie der internationalen Unternehmensberatung PRTM Management Consultants hervor.

Bereits zum dritten mal analysiert PRTM die weltweit bedeutendsten börsennotierten Photovoltaikunternehmen. Für die Untersuchung wurden aus den wichtigsten Unternehmenskennzahlen mehrerer Jahre in Folge Leistungsindikatoren für Wachstum und betriebswirtschaftliche Effizienz ermittelt und auf Jahresbasis verglichen. Die Ergebnisse der 25 umsatzstärksten Firmen in der Rangliste fasst PRTM im Photovoltaik Sustainable Growth Index zusammen. Aus diesem Index geht hervor, dass die chinesische Trina Solar den bisherigen Weltmarktführer First Solar aus den USA vom ersten Platz verdrängt hat. Insgesamt sind fünf der sechs erfolgreichsten Hersteller in China beheimatet. Unternehmen aus Taiwan stehen bereits in den Startlöchern.

Deutschland verliert zehn Prozent

Der umsatzstärkste europäische Hersteller ist Renewable Energy Corporation aus Norwegen auf dem neunten Platz. Die deutschen Modulhersteller bleiben im Ranking weiter abgeschlagen. Sie belegen nur sechs der zehn letzten Plätze in der Rangliste. Der Weltmarktanteil der Deutschen verringerte sich im vergangenen Jahr von 18 auf acht Prozent. Am besten stehen immer noch Aleo Solar und SolarWorld da. Allerdings haben beide Unternehmen an Weltmarktanteilen verloren. Einziger deutscher Aufsteiger ist Q-Cells. Das Thalheimer Unternehmen konnte im vergangenen Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren und verbesserte sich vom 22. auf den 20. Platz in der Rangliste.

Marktdynamik überfordert Unternehmen

Langfristig betrachtet liegt das Problem, das viele Unternehmen haben, in der extremen Wachstumsdynamik des Marktes, die viele Hersteller überfordert. So haben es bisher nur zwei Produzenten geschafft, sich über einen längeren Zeitraum eine gute Wettbewerbsposition zu sichern. Alle anderen ehemaligen Weltmarktführer konnten, nachdem sie den Anschluss an die Spitze verloren hatten, nicht wieder aufschließen. Grund für die extreme Marktdynamik im Photovoltaiksektor sind die ständigen Änderungen der in den unterschiedlichen Ländern vorhandenen Fördermaßnahmen. Das ist für die Unternehmen nur schwer vorhersehbar und erschwert eine längerfristige Planung. Die regulatorischen Eingriffe führen zu teilweise extremen Schwankungen bei Angebot und Nachfrage auf allen Stufen der Wertschöpfungskette. (Sven Ullrich)