Die Umstellung von Firmenflotten auf elektrischen Antrieb ist eine echte Wende für Unternehmen. Dennoch sind derzeit die meisten Elektroautos Dienstwagen. Doch wenn es um den gesamten Fuhrpark geht, tun sich die Unternehmen noch schwer. Die Marktforscher von Statista haben sich im Auftrag des Energieversorgers Vattenfall angeschaut, woran das liegt.
Reichweitenangst und fehlende Ladeinfrastruktur sind Hürden
Dazu haben sie 900 Entscheider:innen in relevanten Unternehmen online befragt. Dabei tauchten die bisher üblichen Hürden auf. Neben der eingeschränkten Reichweite, die für 66 Prozent der Befragten ein Hindernis darstellen, ist für 60 Prozent die immer noch nicht ausreichende öffentliche Ladeinfrastruktur ein Problem, das den Umstieg auf die Elektromobilität verhindert. Für 59 Prozent der Befragten spiele auch die langen Ladezeiten eine Rolle, um sich gegen das Elektroauto zu entscheiden. Auch die Parksituation spielt eine Rolle. Denn 59 Prozent der Befragten gaben an, dass es zu wenig Parkplätze mit Lademöglichkeiten gibt. Für 56 Prozent sind die hohen Anschaffungskosten ein Hindernis. Die komplizierte Abrechnung der Ladekosten ist für 45 Prozent der Befragten ein Grund, nicht aufs Elektroauto umzusteigen.
Damit ist die Skepsis immer noch groß, wobei auch oft Vorurteile vorhanden sind. „Die richtigen Partner können Unternehmen dabei helfen, die vermeintlichen Hürden bei der Verkehrswende auszuräumen – etwa durch intelligente Versorgungskonzepte, einfache Lösungen für das Abrechnungsmanagement und den Zugriff auf eine immer stärker wachsende öffentliche Ladeinfrastruktur“, sagt Fermin Bustamante, Geschäftsführer von Vattenfall Smarter Living.
Ab 2025 gelten neue Regeln
Zudem gelten für Unternehmen mit eigener Fahrzeugflotte ab 2025 die neuen Regeln der Ladesäulenverordnung. Ab dann ist bei 20 oder mehr firmeneigenen Parkplätzen eine Mindestanzahl von Ladestationen vorgesehen, wie Bustamante betont. Deshalb sollten sich die Unternehmen schon jetzt mit dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge sowie möglichen Ladeinfrastrukturlösungen auseinandersetzen, sagt der Chef von Vattenfall Smarter Living.
Zudem gibt es längst Lösungen für den Umstieg auf Elektroautos, die genau auf die am meisten genannten Probleme eine Antwort geben. So können Unternehmen mit smarten Tools für das Abrechnungsmanagement und attraktive Energielösungen eine Flotte aus E-Autos auch jetzt schon kostengünstig betreiben. So wird durch die Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom das Elektroauto nicht nur fast klimaneutral, sondern auch unschlagbar preiswert.
Landemanagementsysteme vereinfachen den Umstieg
Zudem sind Lademanagementsysteme auf dem Markt, die es den Unternehmen ermöglichen, die Elektroautos je nach Anforderungen zu laden. Bei den Themen Ladezeiten und dem weiteren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, die mit der Sorge um eine eingeschränkte Reichweite der Fahrzeuge Hand in Hand gehen, seien wiederum Autohersteller und Politik gefragt.
Dabei sind die Unternehmen grundsätzlich offen für die Elektromobilität Wie die Studie ergeben hat, wollen zwei Drittel der deutschen Unternehmen ihre Fahrzeugflotte vollständig elektrifizieren. Mehr als 80 Prozent planen, bei Neuanschaffungen vermehrt Pkw mit Elektroantrieb zu kaufen. Von den Unternehmen, die bisher noch keine Elektrofahrzeuge nutzen, haben 41 Prozent bereits konkrete Pläne für die Anschaffung. Für 32 Prozent kommt die Anschaffung zumindest generell in Frage.
CO2-Bilanz verbessern
Als Grund für den Umstieg nennen 61 Prozent der Befragten die Verbesserung der CO2-Bilanz und den damit verbundenen eigenen Beitrag zur Verkehrswende und zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. An zweiter Stelle der Gründe für den Umstieg stehen langfristig niedrigere Kosten. Für 56 Prozent war sie ein entscheidender Grund. 53 Prozent wollen mit dem Elektroauto das Firmenimage verbessern. Dies sei insgesamt eine gute Basis für den weiteren Ausbau der Elektromobilität, die zur Erreichung der Klimaschutzziele und einer fossilfreien Zukunft eine Schlüsselrolle spiele, resümieren die Analysten. (su)