Den Ausbau von Offshore-Windenergie voranbringen und dabei gleichzeitig den Erhalt von Biodiversität aktiv unterstützen – das ist das Ziel einer zunächst auf fünf Jahr befristeten neuen Partnerschaft zwischen der Organisation für Natur- und Artenschutz WWF und dem dänischen Offshore-Windenergie-Betreiber Ørsted. Dafür ist nicht nur das Aufhalten der Zerstörung des Ökosystems vorgesehen, sondern eine Netto positive Bilanz bei den Offshore-Aktivitäten von Ørsted. Dies bedeutet, dass unvermeidbare Schäden minimiert werden und gleichzeitig die Biodiversität des Ökosystems Ozean vorangetrieben wird.
Ein aktuelles Problem besteht laut dem Unternehmen darin, Platz für den Ausbau von Offshore-Windenergie und Räume zum Schutz von Natur und Biodiversität zu finden. Außerdem werden die Herausforderungen des Wandels von umweltschädlichen fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien und der Schutz von natürlicher Artenvielfalt separat voneinander behandelt. Sie sind jedoch eng miteinander verbunden. Daher sollen gemeinsame Lösungen gefunden werden, so die in weiten Teilen wage gehaltene Ankündigung
Tatsächlich wurden bislang für die Partnerschaft überwiegend grobe Ziele formuliert. Zum einen sollen konkrete Initiativen, die die Biodiversität der Ozeane verbessern, eingeführt und getestet werden. Zum anderen wird daran gearbeitet wissenschaftliche Empfehlungen für Regierungen zu erstellen. Diese sind auf das Verbinden der Anforderungen für Biodiversität mit der Entwicklung von Offshore-Windenergie-Erzeugung ausgerichtet. Außerdem ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Parteien, die den Ozean nutzen, und Parteien, die den Ozean schützen möchten, die Zielsetzung. Allgemein wird somit nach neuen Lösungen zum Klima- und Biodiversitätsschutz gesucht. Zudem ist das Aufleben der internationalen Debatte zum Schutz von Natur und Artenvielfalt Kernelement der Zusammenarbeit. Ein erster Schritt soll dazu auf der UN-Klimakonferenz COP27 gemacht werden, welche zwischen dem 6. und 18. November 2022 in Ägypten abgehalten wird.
Das erste konkrete Projekt besteht in der Unterstützung einer Wiederherstellung des Ökosystems in der Nordsee. Dabei liegt der Fokus auf Methoden zur Wiederansiedelung von hochgradig strapazierten Arten im Zusammenhang mit einer Riffbildung. Dazu gehören etwa europäische die Auster und die große Miesmuschel. Das Projekt wird von Wissenschaftlern begleitet und soll unter anderem für die spätere Skalierung dokumentiert werden.
Der Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie Ørsted möchte damit seinen Wandel zu erneuerbarer Energie unterstreichen. Das dänische Unternehmen, welches 2017 von Dong Energy zu Ørsted umbenannt wurde, hatte 2008 noch den Plan Steinkohlekraftwerke unter anderem in Deutschland zu bauen. Jedoch ist inzwischen längst für 2023 der vollständige Ausstieg aus der Kohleenergie geplant, wie er schon 2017 bereits für das Öl- und Gasgeschäft vollzogen wurde.