Holzpresslinge sind eine interessante Art der Wärmeversorgung, hier acht wichtig Hinweise, die Sie zu diesem Thema beachten sollten.
1. Umweltbewusst Heizen
Pellets sind kleine Presslinge, die aus Holzabfällen gefertigt werden und bei der Erhitzung CO2-neutral verbrennen. Zum Vergleich: Laut Angabe des Deutschen Pelletinstitutes belastet beispielsweise Gas als fossiler Brennstoff die Umwelt mit 3,7 kg Kohlenstoffdioxid pro verbrauchtem Liter. Pellets hingegen erzeugen während ihrer Verbrennung lediglich so viel Emissionen, wie ein Baum während seiner Lebensdauer an die Umwelt abgibt. Auch die Stiftung Warentest bestätigt 2012 in einer Gegenüberstellung verschiedener Heizarten, dass der Einsatz einer Pelletheizung in einem Altbau mit geringem Wärmeschutz aber auch im Neubau die umweltfreundlichste Heizart ist.
2. Mit Pelletheizungen steigt die energetische Effizienz des Gebäudes
Pelletheizungen werden im Energieausweis mit einem niedrigen Primärenergiefaktor bewertet. Er ist eine wichtige Kennzahl für Bauherren, Architekten und Immobilienbesitzer, um Hinweise auf die energetische Qualität eines Gebäudes zu erhalten. Je umweltbewusster der Brennstoff ist, desto niedriger ist dieser Primärenergiefaktor. Pellets haben nach der Energiesparverordnung (EnEV 2014) einen Primärenergiefaktor von 0,2. Dies besagt, dass wenig Energie aufgebracht werden muss, um die notwendige Wärmeenergie für die Wohnräume zu erzeugen. Damit leisten Pellets einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Immobiliensektor.
3. Sauberer Verbrennungsprozess
Pellets verbrennen weitestgehend sauber, da sie einen sehr geringen Aschegehalt haben. Lediglich drei Prozent der verfeuerten Pellets verbleiben als Asche im Kessel. Daher muss der Aschekasten höchstens alle zwei bis vier Wochen entleert werden. Außerdem kann der übrig gebliebene Teil der Asche als Düngemittel im Garten verwertet werden. Damit entsteht während des Verbrennungsprozesses im Kessel ein geringes und wiederverwertbares Abfallprodukt.
4. Hoher Komfort für den Nutzer
Pelletkessel lassen sich vielseitig einsetzen. So besteht die Möglichkeit einen Ofen zur Einzelraumbefeuerung zu nutzen. Der Pelletspeicher ist direkt im Ofen integriert und lässt sich je nach Verbrauch und Fassungsvolumen des Speichers beispielsweise wöchentlich händisch befüllen. Aufgrund der guten Dosierbarkeit der Pellets kann der Brennraum kleiner ausfallen als bei einem Scheitholzkessel. Pelletöfen bieten sich vor allem in Häusern mit wenig Platz oder in Hochwassergebieten an. Der Ofen wird in diesem Fall im Wohnraum aufgestellt und sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und wohlige Wärme. Pelletöfen lassen sich auch als Zentralheizung einsetzen. Dazu wird die Wassertasche des Ofens mit dem Heizungssystem verbunden. Laut Verbraucherzentrale werden mit einem wasserführenden Pelletofen 20 bis 30 Prozent der Wärme an den Aufstellraum abgegeben. Der restliche Teil der erzeugten Wärme fließt entweder über den Wärmetauscher in den Speicher oder in die Heizkörper. Die Beschickung mit Holzpellets erfolgt bei einer Pelletzentralheizung vollautomatisch mit installierten Förderschnecken oder Ansaugvorrichtungen. Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Pellets im Lagerraum vorrätig sind.
5. Das BAFA fördert Biomasseheizungen
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vergibt für Heizungsarten, die mit Pellets befeuert werden, Zuschüsse. So beträgt die Basisförderung für einen Pelletofen mit Wassertasche aktuell mindestens 2.000 Euro. Pelletkessel bis zu einer Nennwärmeleistung von 5 bis 37,5 kW werden mit mindestens 3.000 Euro bezuschusst. Für einen Brennwertkessel erhalten Bauherren sogar 4.500 Euro Basisförderung.
6. Pelletheizungen sind bei richtiger Dimensionierung für jedes Gebäude geeignet
Wichtig ist, dass die Kesselleistung der Heizleistung entspricht. Dafür ist zunächst eine Wärmebedarfsrechnung durchzuführen. Pelletkessel gibt es in verschiedenen Leistungsklassen von 2 bis 10 Kilowatt. Aufgrund dieser unterschiedlichen Optionen kann eine richtige Dimensionierung für sämtliche Gebäudetypen vom schlecht gedämmten Altbau bis hin zum Energieeffizienzhaus 55 erfolgen. Die richtige Dimensionierung ist sehr wichtig. Wird die Nennleistung des Kessel beispielsweise zu hoch ausgewählt, sinkt die Effizienz des Pelletkessels. Weniger ist in diesem Fall mehr. Denn der Kessel sollte möglichst immer im Vollbetrieb laufen können, um die Stromkosten für den Antrieb des Gebläses zu verringern. Um diesen Volllastbetrieb gewährleisten zu können, macht auch die Anschaffung eines Pufferspeichers Sinn. Er speichert den Anteil der Wärmeenergie, der über den Bedarf hinausgeht. Mithilfe des Speichers werden also auch Wärmeverluste vermieden.
7. Moderne Pelletkessel arbeiten mit Brennwerttechnik
Laut des Herstellers ÖkoFen lassen sich mit einem Pellet-Brennwertkessel 12 % der Heizkosten einsparen und ein Wirkungsgrad von 103 % erzielen. Dies ist auf die Brennwerttechnologie zurückzuführen. So werden die bei der Verbrennung der Pellets entstehenden Abgase im Wärmetauscher deutlich heruntergekühlt. Dadurch wird der Wasserdampf flüssig und setzt Wärme frei. Diese wird dem Heizsystem wieder zugeführt. Im Endeffekt muss der Kessel daher deutlich weniger leisten und der Brennstoffverbrauch sinkt.
8. Kombination mit anderen Heizsystemen möglich
Eine Pelletheizung lässt sich mit Wärmepumpen oder einer Solarkollektoranlage kombinieren. Letztere übernimmt im Sommer den Großteil der Heizleistung. An Tagen mit wenig Sonnenstrahlen leistet dann der Pelletkessel seinen Anteil an der Wärmeerzeugung. Das BAFA fördert die Kombination aus Solarthermie mit Biomasse mit einer Zusatzförderung von 500 Euro.
Autorin: Kerstin Bruns, Online-Redaktion Kesselheld. Viele weitere interessante Informationen rund um das Thema Pelletheizungen erhalten Sie auch auf der Internetseite von Kesselheld.