Der niederländische Anbieter von Ladelösungen für Elektroautos, Fastned, hat in Bochum den Ladepark West errichtet und in Betrieb genommen. Die Anlage steht in unmittelbarer Nähe des Westkreuzes Bochum an der A 448, Abfahrt Bochum-Stahlhausen. Auch von den Autobahnen A40, A43 und A44 ist es nur ein kleiner Umweg über den Ladepark wieder zurück zur Autobahn. Bis zur Innenstadt sind es mit dem Auto nur fünf Minuten.
In 15 Minuten Strom für 300 Kilometer
Schließlich können dort nicht nur Durchreisende ihre Elektroautos laden, sondern auch Bochumer. Dafür stehen immerhin zehn Schnellladepunkte zur Verfügung an denen die Autobesitzer den Strom mit einer Leistung von bis zu 300 Kilowatt in die Akkus pumpen lassen. Innerhalb von nur 15 Minuten können sie so viel Strom tanken, um etwa 300 Kilometer weit zu fahren. Um eine möglichst hohe Kompatibilität mit den verschiedenen Automodellen zu erreichen, hat Fastned die Ladesäulen sowohl mit CCS- als auch mit Chademo-Anschlüssen ausgestattet.
Auch langsam Laden wird möglich sein
Dazu kommen noch 20 weitere Ladepunkte mit weniger Leistung zum langsamen und batterieschonenden Aufladen der Elektroautos. Diese werden noch bis März 2021 installiert. Aber auch Elektrofahrräder können hier ihren Strom abholen. Schließlich führt der Radschnellweg Ruhr (RS1) direkt am neuen Ladepark vorbei. Der Strom für alle Ladestationen stammt ausschließlich aus regenerativen Energiequellen.
Baufrist eingehalten
Fastned hat den Ladepark in kürzester Zeit aufgebaut – trotz Baustoffmangel und Probleme mit der Lieferkette. Schließlich wurde erst im Dezember 2021 der Grundstein für die gesamte Anlage gelegt. „Wir freuen uns sehr, dass der Ladepark West auch in diesen Zeiten zum angekündigten Termin fertiggestellt wurde und somit die in der Stadt steigende Nachfrage an Ladeinfrastruktur bedienen kann“, erklärt Rouven Beeck, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung.
Standort strategisch gut auswählen
Nach Angaben von Fastned ist es einer der größten Ladeparks im Ruhrgebiet. Deshalb war auch die Standortwahl an der Autobahn, aber auch unweit der Innenstadt so wichtig. Denn grade in Großstädten sind unabhängige Schnelllademöglichkeiten für all diejenigen essenziell, die zu Hause keine Lademöglichkeit haben. „Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz und für eine nachhaltige Mobilitätswende. E-Autos und E-Bikes boomen. Jetzt ist es wichtig, dass auch die Infrastruktur – wie hier vor Ort – mitwächst“, erklärte der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer anlässlich der Eröffnung der Schnellladepunkte.
Umstieg auf Elektromobilität erleichtern
Fastned baut damit dem Ladepark West das eigene Ladenetzwerk an einem wichtigen Knotenpunkt im Herzen des Ruhrgebiets aus. Dieses soll bald Hunderte von Schnellladestationen in ganz Deutschland umfassen. „Wir freuen uns, dass wir mit unseren Partnern hier in Bochum gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Vision des Schnellladens in die Tat umsetzen konnten“, betont Michiel Langezaal, Geschäftsführer von Fastned. „Mit großzügigen, zuverlässigen und überdachten Schnellladestationen mit einem attraktiven und zeitgemäßen Zusatzangebot schaffen wir es, dass mehr Menschen auf Elektromobilität umsteigen. Um nachhaltige Mobilität in Deutschland voranzubringen und uns unabhängiger von fossilen Energieträgern werden zu lassen, benötigen wir noch viel mehr solcher Ladestationen, vor allem in den Ballungszentren.“
95 Ladepunkte in Parkhäusern geplant
Bochum ist da schon auf einem guten Weg. Denn allein in den Parkhäusern der Stadt sind inzwischen 55 AC-Ladepunkte in Betrieb. Bis zum Sommer wird dieser Bestand auf 95 ausgebaut. Kurzfristig könne die Zahl der Ladepunkte in Parkhäusern auch auf 150 erhöht werden, wenn der Bedarf da ist. Auch die Stadtwerke Bochum bauen ihr Netz an öffentlicher Ladeinfrastruktur von derzeit etwa 190 Ladepunkten weiter aus.
120 Ladepunkte kommen bis Jahresende hinzu
Außerdem hat die Stadt Bochum im Rahmen einer Ausschreibung etwa 120 Anträge für den Bau öffentlicher Ladepunkte eingereicht, die bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden. „Die steigende Nachfrage nach Ladepunkten lässt sich nur gemeinsam befriedigen. Der Ladepark West ergänzt ideal die Bochumer Elektromobilitätsstrategie und leistet einen ganz wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende im Ruhrgebiet“, sagt Rouven Beeck von der Bochum Wirtschaftsentwicklung. (su)
Das ist ebenfalls interessant für Sie:
Next Mobility Konsortium baut Großtankstelle für grünen Wasserstoff in Bayern
Initiative bidirektionales Laden: Elektroauto soll Teil des Energiesystems werden
E-Mobilität: Reykjavik hat das beste Ladenetz – deutsche Städte stehen eher schlecht da