Deutsche Windkraftparks sind für Schweizer Investoren attraktive Anlageobjekte: Allein in Projekte der Windreich AG haben eidgenössische Unternehmen und Privatpersonen in den vergangenen Jahren über 250 Millionen Euro investiert. Vor wenigen Tagen wurde der Verkauf des Windparks "Hof" an die Swisspower Renewables AG besiegelt. Die kommunale Beteiligungsgesellschaft erwarb sieben von acht 2,3 MW-Anlagen im Windpark Hof in Oberfranken, Anlagen sämtlich des Typs Enercon E-82 mit einer Nabenhöhe von 138 Metern.
Den Windpark hatte die Windreich AG in diesem Jahr fertiggestellt. Eine der Anlagen wurde im Mai schon von der Daimler AG übernommen. Der Autobauer will damit so viel regenerativen Strom erzeugen, wie alle seiner Smart-Elektromodelle der neuesten Generation zusammen bisher verbrauchen.
Auch nach dem Verkauf der restlichen Anlagen wird die Windreich AG für deren Betrieb verantwortlich sein. Sie wurden von dem Schweizer Unternehmen damit beauftragt. Den erzielten Liquiditätsüberschuss will der deutsche Windparkbauer- und -betreiber für weitere Investitionen im Offshore-Bereich nutzen. In der deutschen Nordsee wurden bereits 20 Projekte mit einer Nennleistung von rund 8,4 Gigawatt gesichert, darunter auch der Windpark Global Tech I, der im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnehmen soll.
Mit dem Kauf des Windparks Hof trägt die Swisspower Renewables AG zum Aufbau eines Portfolios auf: In fünf Jahre wollen die kommunalen Energieversorger aus dem Nachbarland jährlich 700 Millionen Kilowattstunden Strom aus Erneuerbaren Energien anbieten können, vornehmlich aus Wasser- und Onshore-Windkraft.
Die Swisspower Renewables AG wurde im Dezember vergangenen Jahres von mehreren kommunalen Energieversorgern als Regenerativzweig einer größeren Stadtwerkeversorgergemeinschaft gegründet. Weitere sollen in den kommenden Monaten zu der Neugründung dazustoßen. Die größten Schweizer Stadt- und Gemeindewerke hatten sich bereits 2000 zur Muttergesellschaft Swisspower zusammengeschlossen.
(Sebastian Hoff)