Der Trierer Entwickler von Solarprojekten hat den Zuschlag bekommen, mehrere Hundert Photovoltaikanlage auf die Dächer von Supermärkten der GRR Group zu errichten. Die GRR Group mit Sitz in Nürnberg hat sich auf Einzelhandelsimmobilien spezialisiert. Sie verwaltet derzeit etwa 500 Objekte, in denen Supermärkte untergebracht sind. Die Dächer dieser Objekte wird WI Energy mieten und gemeinsam mit Carmona Energy und MW Energietechnik mit Solaranlagen ausstatten.
Pacht berechnet sich vor allem nach der Leistung
WI Energy hat sich in der Ausschreibung gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt. Ein entscheidendes Kriterium war die Vergütung der jeweiligen Supermarktbetreiber mit einer Pachtzahlung für die Dächer. Diese berechnet WI Energy einerseits anhand der Leistung der Solaranlage, die voraussichtlich auf das jeweilige Dach passt. Diese hängt nicht vor allem von der Größe und Beschaffenheit des Daches ab. Aber auch die Ausrichtung, die Art und die Neigung des Daches werden in die Berechnung der Dachpacht genauso mit einbezogen wie die Höhe der Vergütungssätze.
Guter Ertrag bessert die Dachpacht auf
Der Trierer Projektierer wird sich dabei vor allem auf die Dächer mit einer Flächen ab 2.000 Quadratmeter konzentrieren. WI Energy fügt aber in diesem Fall noch eine zweite Komponente zur Berechnung der jeweiligen Dachpacht hinzu. „Neben der festen Pachtstruktur, die sich zum Großteil über die Dachfläche berechnet, konnten wir außerdem noch eine erfolgsorientierte Komponente mit hineinnehmen, die sich am Ertrag der Anlage bemisst“, sagt Michael Reichert, Geschäftsführer von WI Energy.
Solarstrombezug senkt die Energiekosten
Die Betreiber der Supermärkte können den Solarstrom auch vor Ort nutzen. Diesen kauft er dann direkt von WI Energy. In diesem Fall wird nur der Reststrom ins Netz eingespeist. Dies hat den Vorteil, dass die Supermarktbetreiber ihre Energiekosten im Vergleich zum reinen Netzbezug um etwa 50 Prozent senken können. Denn Supermärkte haben in der Regel einen hohen Stromverbrauch, der auch tagsüber anfällt, wenn die Solaranlage Energie liefert. Selbst am Wochenende laufen in den Supermärkten die Kühlanlagen und Gefrierschränke, so dass auch dann der vor Ort produzierte Solarstrom dankbare Abnehmer findet. Denn je mehr die Erzeugung und die eigene Stromnutzung übereinstimmen, desto geringer fallen die eigenen Stromkosten bei diesem kombinierten Modell aus.
Bis zu drei Monate Planungs- und Bauzeit
Ob nun der Supermarktbetreiber den Solarstrom nutzt oder nicht, in jedem Fall wird WI Energy als Komplettanbieter agieren. Das heißt, der Trierer Projektierer übernimmt und koordiniert alle aufgaben, von der Planung der Anlage über die Installation der Module bis hin zum Anschluss der Paneele an den Wechselrichter. Dies dauert pro Anlage bis zu drei Monate, wobei mehrere Anlagen parallel ausgelegt und errichtet werden. Die Zeitdauer hängt natürlich von der vorhandenen Kapazität der Installationspartner und der Wetterlage, aber auch von der Zusage des Netzbetreibers ab, die Anlage anzuschließen.
Installation im laufenden Betrieb
Die Supermarktbetreiber haben in dieser Zeit keine Einschränkungen zu befürchten. Denn der Bau der Anlage erfolgt im laufenden Betrieb. Denn die bauliche Veränderungen beschränken sich auf die Installation der Module auf dem Dach, die Montage der Wechselrichter sowie dezente Kabelführungen. Wichtig sei es aber, so schnell wie möglich mit dem Projekt loszulegen, weiß Michael Reichert. „Die EEG-Vergütung fällt jeden Monat und somit müssen wir jetzt Vollgas geben“, betont er. „Im besten Fall sind wir bis Ende August 2022 damit durch.“ Gehen alle Märkte mit ihren PV-Modulen ans Netz, erzeugen Sie in Summe etwa 14 Mio. Kilowattstunden pro Jahr.
Komplexe Abrechnung übernimmt WI Energy
WI Energy übernimmt auch die gesamte administrative Abwicklung. Damit haben die Trierer schon viel Erfahrung und Michael Reichert kennt die Tücken, die solche Großprojekte mit sich bringen „Je tiefer man in die Materie einsteigt, gerade was die Vermarktung der Photovoltaikanlagen betrifft, desto mehr merkt man, wie komplex es ist“, sagt er. Dabei ist der Bau der Anlage und die Einspeisung des Stroms ins Netz in der Regel kein Problem. Doch schwieriger wird es bei komplizierten Nutzerstrukturen etwa mit einem Verpächter und weiteren Unternutzern. „Wenn darüber hinaus noch ein Teil des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist wird und der andere Teil in den sogenannten Direktbezug wandert – das alles abzurechnen und die Zahlungsflüsse entsprechend zu steuern, das kann nicht jeder“, sagt Reichert.
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