Wer seine Solaranlagen gut überwachen lässt mit den richtigen Tools, der kann Fehler frühzeitig beheben und auf diese Weise einen besseren Ertrag erwirtschaften. Uwe Schmidt, Director Technical Services O&M, IBC Solar, gibt Betriebsführern an dieser Stelle wichtige Tipps. Weiteres Knowhow zum Thema kommt vom Solaredge und Sensaia.
Warum ist Ihre Monitoringlösung auch für Solarprofis hilfreich?
Uwe Schmidt: Monitoring war und ist eine der zentralen Säulen bei der technischen Betriebsführung, um permanente Transparenz über die Performance eines Solarparks zu erlangen - analog zu Fluglotsen im Luftverkehr. Mit hoher Transparenz sinnvoller Daten können dann kombiniert mit Experten-Know-how die erforderlichen und wirtschaftlich notwendigen Entscheidungen für Störungsbehebungen getroffen werden.
Seit 20 Jahren überwachen wir für Investoren, Genossenschaften und Privatkunden erfolgreich Solarparks und Solardächer, wobei es uns immer darum geht, eine nachhaltige und vertrauensvolle Partnerschaft aufzubauen. Die Monitoringlösung von Meteocontrol hilft uns dabei, gemeinsam mit unseren PV-Experten im Team, belastbare Entscheidungen zu treffen und somit die Investition unserer Kunden professionell abzusichern.
Seit 2015 setzen wir ein im Monitoringsystem integriertes Ticketsystem aktiv ein. Dieses ermöglicht uns sowohl bei korrektiven wie auch bei präventiven Tätigkeiten eine eindeutige Zuordnung und Verwaltung von Aufgaben und technischen Lösungen bis hin zu standardisierten Performance-Reports und finalen kaufmännischen Abrechnungen. Zusatzarbeiten und -kosten können so vermieden werden.
Welche Überwachungstools kommen in Großprojekten zum Einsatz?
Uwe Schmidt: Neben digitalen Monitoringlösungen setzen wir seit Jahren auf die Vernetzung und den Ausbau unserer digitalen Lösungen. Für die Solarpark- und Vertragsverwaltung kommt eine eigene Sharepoint-Applikation zum Tragen, und bei Wartungsprotokollen setzen wir auf ein digitales Modulbaukastensystem, um hier individuell Wartungsprotokolle sowohl intern als auch mit unseren Partnern nutzen zu können.
Wirkt sich Überwachung auf die Lebensdauer aus?
Uwe Schmidt: Mit unserem Leitbild „Ihre Investition in guten Händen“ zielen wir sowohl auf die Ertragssicherung von Solarparks als auch auf den Werterhalt der Solaranlagen ab. Wie auch bei einem Auto, sind Präventivmaßnahmen und regelmäßige Checks entscheidend, um langfristig Freude daran zu haben. Hohe Kostenrisiken während der Laufzeit zu vermeiden, ist die wesentliche Qualitätsherausforderung für uns.
Whitepaper von Sensaia
Eine ganz neue Monitoring-Lösung für erneuerbare Energien ist derweil Sensaia. Es handelt sich dabei um eine Plattformlösung, die frühzeitig auf Fehler, Schäden und Optimierungspotenzial einer Energieanlage hinweist – und zwar mittels künstlicher Intelligenz. Wie sich mit künstlicher Intelligenz Wartungs- und Instandhaltungskosten bei Solar- und Windparks effizient managen lassen, verrät ein Whitepaper, das Sie hier kostenlos downloaden können.
Monitoringlösung von Solaredge
Solaredge ist ein weltweit führender Anbieter für Smart Energy Technologien. Bekannt ist das Unternehmen für Innovationskraft und Ingenieurskunst. Die Solaredge Leistungsoptimierung ermöglicht es jedem Modul, individuelle Höchstleistung zu erbringen. Das ist bei traditionellen Systemen nicht der Fall: Verschattung, Verschmutzung, Mismatch oder Degradation eines Moduls wirken sich negativ auf den Ertrag aus.
Die Monitoring-Plattform ist fester Bestandteil des Solaredge Ökosystems. Mess-Sensorik und Übertragungselektronik sind im SolarEdge Leistungsoptimierer und Wechselrichter bereits integriert, zusätzliche Hardware und Verkabelung sind nicht erforderlich. Betreiber und Installateure können die Produktion des Solarstroms ihrer Anlagen bequem aus dem Büro oder mobil per App in der Solaredge Monitoring-Plattform einsehen und analysieren. Weltweit überwacht die Plattform bereits heute 2,9 Millionen Anlagen.
Fernwartung statt Drohneneinsatz
Das Solaredge Monitoring bietet vollständige Übersicht über die technische Performance des PV-Systems. Anschaulich visualisiert es PV-Produktion, Gebäude- und Eigenverbrauch anhand interaktiver Diagramme und macht die Leistung der Anlage bis auf Modulebene nachvollziehbar. Umfassende Reporting- und Analysetools auf Standort- und Anlagenebene sowie automatisierte Berichte runden das Paket ab. Das System erkennt Fehler in einzelnen Modulen, dem Strang oder der ganzen Anlage sofort, verschickt entsprechende Warnmeldungen und garantiert so eine optimale Überwachung der PV-Leistung und Sicherung des Ertrages.
Insbesondere die Betreiber großer Solarparks profitieren: Anstatt Drohnen mit Wärmebildkameras einsetzen zu müssen oder ein Wartungsteam ganze Stränge aufwendig prüfen zu lassen, identifizieren sie Auffälligkeiten und komplexe Fehler und lokalisieren sie punktgenau. Hochaufgelöste Systemdaten erlauben eine Analyse aus der Ferne. So minimieren Betreiber die Aufwände im laufenden Betrieb und während der Wartung signifikant. Betriebsausgaben (Opex) sinken, die Betriebszeit der Anlage steigt.
Maximale Sicherheit, maximale Effizienz
Die Vorteile der Monitoring-Plattform schlagen sich auch in der Sicherheit einer Anlage nieder. Ein Beispiel: Wird eine ungewöhnliche Temperatur an einer Steckverbindung festgestellt, löst das patentierte Solaredge Sense Connect eine Meldung aus und schaltet den Wechselrichter gegebenenfalls ab. Automatisch geht eine Warnmeldung an den Installateur, der das Problem lokalisiert und eine Identifizierung des fehlerhaften Anschlusses ermöglicht. So vermeidet das System überhitzte Stecker und Lichtbögen bereits vor ihrer Entstehung. Features, wie die ebenfalls patentierte SafeDC™-Funktion zur Reduzierung der Gleichspannung auf berührungssichere Werte bei Netz- oder Wechselrichterabschaltung, steigern die Sicherheit zusätzlich.
Von diesem Monitoring profitierten alle: Der Installateur von einfacher Wartung, Betreiber und Investoren von geringen Betriebskosten bei hohem Ertrag – und das Klima von eingespartem CO2.