Erstmals liefert das deutsche Stromnetz über 40 Prozent Grünstrom aus. Doch die Erneuerbaren-Branche darf noch zehn weitere, eher versteckte Erfolge feiern.
Die Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen steigt um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das hat eine Auswertung des Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) ergeben.
Die Stromerzeugung mit Windenergie hat im Jahr 2017 die drei Energieträger Kernenergie, Erdgas und Steinkohle überholt. Sie lag mit 16,1 Prozent der Stromerzeugung auf Platz 2 hinter der Braunkohle mit 22,6 Prozent. Dieser Trend lässt sich nicht stoppen.
Wind und Sonne sorgten im vergangenen Jahr für reichlich Strom aus erneuerbaren Energien. Allein im Dezember 2017 produzierten die Wind- und Solaranlagen in Deutschland mit 15,1 Milliarden Kilowattstunden mehr als doppelt so viel Strom wie alle acht deutschen Atomkraftwerke zusammen (7,2 Milliarden Kilowattstunden). Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus Wind und Sonne um 25 Prozent auf fast 139 Milliarden Kilowattstunden.
Der jüngste Minusstrom-Rekordpreis von 83 Euro pro Megawattstunde (MWh) an der Strombörse war der negative Ausschlag eines ungeregelten Elektrizitätsmarktes mit meist in Dauervolllast betriebenen Braunkohlekraftwerken. Doch Verursacher war die erfreulich anwachsende Einspeisung aus Windparks, die 2017 zur unangefochtenen zweitgrößten Stromerzeugungsquelle geworden sind.
Die Veränderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz bringen insbesondere die Stadtwerke dazu, die Stromvermarktung auch für eigene Windstromanlagen neu zu organisieren. Jetzt hat ein Energie-Dienstleistungsunternehmen mit mehreren Kommunen eine Windenergieplattform gestartet, die nebenbei den Windparkservice revolutionieren könnte.
Die Windenergie übertrifft erstmals auch in Großbritannien mehrfach die nationale Erzeugungsleistung von Kohle- und Kernkraftwerken. Wie der britische Erneuerbaren-Verband Renewable UK jetzt meldete, übertraf die Windstromproduktion im August an gleich sechs Tagen wechselweise mal die Erzeugung von Atom- und mal die von Kohlestrom.
Das MELT-Festival will im nächsten Jahr eine Bühne mit erneuerbaren Energien betreiben. Derzeit wird das Konzept ausgearbeitet. Damit fügt es sich in das Gesamtkonzept des Veranstaltungsortes Ferropolis ein.
In einer repräsentativen WWF-Umfrage hat die Riesenmehrheit für den Ausbau regenerativer Energien votiert. Mehr als vier Fünftel halten Kohle für klimaschädlich. Rund 23 Prozent meinen hingegen, dass sie auch künftig zur Stromerzeugung gebraucht wird.
Das VDI-Wissensforum veranstaltet am 26. und 27. Oktober 2010 die Fachkonferenz „Offshore-Windenergieanlagen“ in Bremerhaven.