Der schlafende Riese Solarthermie ist immer noch nicht aufgewacht. Im vergangenen Jahr ging der Absatz von Neuanlagen weiter zurück. Doch der BSW Solar registriert eine wachsende Nachfrage nach Großanlagen für Kommunen und Gewerbebetriebe. Die Zahl der installierten Anlagen steigt indes auf über 2,3 Millionen.
Und wieder ein Rekord: Offshore-Windparks mit 3,1 Gigawatt Leistung sind 2017 in europäischen Meeren neu installiert worden. Dies sei eine Steigerung um 25 Prozent, meldet die europäische Windenergievereinigung Wind Europe. Doch ab 2020 könnte der Trend kippen.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit Photovoltaikanlagen im Wert von 160,8 Milliarden Dollar errichtet. Damit ist die Nachfrage um 18 Prozent gestiegen – nicht nur in China. Allerdings haben sich die Hoffnungen auf den indischen Markt nicht bestätigt.
Die Ökostromerzeugung ist im Jahr 2017 um ein Viertel im Vergleich zum Jahr 2016 gestiegen. Das ist ein großer Erfolg, den auch die Bremser der Energiewende nicht verhindern konnten – oder gerade dafür verantwortlich sind. Denn schnellerer Klimawandel bedeuten mehr und heftigere Stürme sowie trockenere und sonnigere Sommer und damit auch mehr Wind- und Solarstromproduktion.
Wind und Sonne sorgten im vergangenen Jahr für reichlich Strom aus erneuerbaren Energien. Allein im Dezember 2017 produzierten die Wind- und Solaranlagen in Deutschland mit 15,1 Milliarden Kilowattstunden mehr als doppelt so viel Strom wie alle acht deutschen Atomkraftwerke zusammen (7,2 Milliarden Kilowattstunden). Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus Wind und Sonne um 25 Prozent auf fast 139 Milliarden Kilowattstunden.
Die Windparks in der deutschen Nordsee haben in den ersten sechs Monaten rund 7,7 Terawattstunden Strom eingespeist und damit einen neuen Rekord erreicht. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2016 waren es laut Angaben des zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Tennet noch 5,18 Terawattstunden und damit 50 Prozent weniger.
Die Deutschen stehen nach wie vor hinter der Energiewende. Laut der jährlichen Akzeptanzumfrage der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) bewerten 95 Prozent der Befragten den Ausbau der Erneuerbaren als wichtig bis außerordentlich wichtig. Im vergangenen Jahr waren 93 Prozent gewesen. Allerdings sinkt die Zustimmung zur Höhe der Kosten.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind in Europa 6,1 Gigawatt Windleistung neu ans Netz gegangen. Allerdings konzentriert sich der Ausbau im Wesentlichen auf Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Der Branchenverband Wind Europe spricht von einem guten Jahr, sieht aber auch Anlass zur Sorge.
Mit dem Inkrafttreten der EEG-Novelle 2017 zum Jahreswechsel müssen die Projektierer ihre begonnenen Anlagen noch bis dahin in Betrieb nehmen. Sonst fällt die Einspeisevergütung weg.