US-Präsident Joe Biden und die Energieministerin der Vereinigten Staaten, Jennifer Granholm, haben sieben große regionale Wasserstoff-Zentren ausgewählt, die 2030 durch Elektrolyse mit klimafreundlich erzeugtem Strom ein Drittel der bis dahin geplanten Erzeugungskapazität bereitstellen könnten. Die sieben Zentren sollen nun sieben Milliarden Dollar gemäß dem Infrastruktur-Fördergesetz als Anschubfinanzierung erhalten.
Wasserstoff stößt beim Verbrennen etwa als Treibstoff im Verkehr oder zur neuerlichen Stromerzeugung keine klimaschädlichen Emissionen aus. Allerdings hat das US-Förderprogramm einen Haken. Denn dessen Ziel ist es, die Entstehung eines Heimatmarktes für preisgünstige und – so heißt es wörtlich: – „sauberen“ Wasserstoffs anzuschieben. Sauber aber heißt nicht grün. Nur zu zwei Dritteln wird der Strom für die sieben regionalen Elektrolyse-Konzepte aus Erneuerbare-Energien-Anlagen stammen. Ein Drittel des Stroms soll dagegen Atom- oder auch Erdgasstrom sein.
So wird der Mid-Atlantic-Hub in drei Ostküstenbundesstaaten auch Nuklearstrom einsetzen, der Appalachian Hydrogen Hub wird preisgünstiges Erdgas zur Gewinnung des Elektrolysestroms einsetzen und das dabei ausgestoßene Kohlendioxid speichern und vermutlich unterirdisch einlagern. Dasselbe hat auch der Hub in Texas vor. Das Zentrum um die Mittelweststaaten North und South Dakota und Minnesota definiert sogar nur, mit sauberem Wasserstoff die Kunstdüngerproduktion zu säubern. Und der Midwest-Alliance genannte Hub an der Grenze zu Kanada wird sowohl Erdgas als auch Kernkraft für den „sauberen“ Wasserstoff einsetzen. Nur die beiden Förder-Regionen Pacific Northwest und Kalifornien an der Westküste setzen in dem Programm rein auf Strom aus erneuerbaren Energien. Die Förderung soll zusätzliche 40 Milliarden Dollar privater Investitionen anregen. (tw)