Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

DIHK-Studie: Personallücke bremst Erneuerbaren-Ausbau

In den für die Energiewende wichtigsten Wertschöpfungsketten Windenergie und der Photovoltaik werden 2030 rund 300.000 Fachkräfte mehr vonnöten sein als die heute 200.000 Beschäftigten. Und für die neue Branche der Erzeugung und Bewirtschaftung grünen Wasserstoffs mit Ökostrom ohne Treibhausgas­ausstoß wird ein Bedarf an 50.000 Fachkräften dazukommen. Das hat der Analysedienst Prognos im Auftrag der Industrie- und Handelskammer DIHK errechnet.

Die im Dezember veröffentlichte Studie identifizierte rund 250 Berufe, die für alle drei Wertschöpfungsketten aktuell besonders bedeutsam sind. Die Studienautoren berücksichtigten die gesamten Wertschöpfungsketten und gingen davon aus, dass auch in deren äußeren Bereichen ein Mangel an Personal zu einem ernsthaften Ausbremsen des Erneuerbaren-Ausbaus führen kann – zum Beispiel durch zu wenig Personal bei Logistikdienstleistern oder Transporteuren.

„Viele Unternehmen gehen davon aus, dass die Transformation aufgrund des Fachkräftemangels länger dauern wird und die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien nur teilweise erreicht werden können“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks zur Studie. Er verwies zugleich auf die Bedeutung der beruflichen Bildung für die benötigte Personalversorgung der Energiewende: Zwei Drittel der für die Energiewende wichtigen Fachkräfteberufe erforderten eine spezifische berufliche Qualifikation.

Die Prognos-/DIHK-Studie nahm auch die rückläufige Versorgung des Arbeitsmarktes mit qualifiziertem Personal wegen rückläufiger Bevölkerungszahlen in den Blick. Demnach könnte sich die Personalsituation der Energiewende in Deutschland noch verschärfen, weil der demografische Wandel zu einem Verlust an Fachkräften in den relevanten Berufen um 560.000 Menschen führen könnte. Das ergebe sich aus den Altersstrukturen der Beschäftigten in diesen Berufen. Immerhin: Das Arbeitskräfteangebot – nicht zu verwechseln mit tatsächlich bei Energiewendeunternehmen beschäftigten Personen, sondern die für einen Job der Energiewende infrage kommenden Menschen – wird bei Expertinnen und Experten steigen, und zwar um 236.500 Personen. (tw)