Der weltgrößte dänische Windenergiekonzern schockte gestern weltweit die Anleger und die europäischen Börsen. Er rutschte im ersten Halbjahr in die roten Zahlen und machte einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 244 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal kam Vestas noch auf 154 Mio. Euro Gewinn. Offenbar macht den Vestas-Kunden die Finanzierung zu schaffen udn sie verschieben viele geplante Projekte, so begründet zumindest der Marktführer die Situation. Das klang noch vor ein paar Monaten anders: "Wir wollen unseren Umsatz bis 2015 auf 15 Mrd. Euro mehr als verdoppeln und unseren Gewinn deutlich steigern", sagte Engel noch im Frühjahr im Gespräch mit dem Handelsblatt und fügte hinzu: "Viele haben uns deshalb für verrückt erklärt."
Trotz der düsteren Zahlen ist man in Dänemark immer noch optimistisch. Obwohl sich Vestas wegen der enormen Probleme im Offshore-Bereich zurückgezogen hatte, will man gerade dort wieer Fuß fassen, wo man schon mit dem Unbill des Salzwassers, den enormen Windstärken und der schwieirgen Wartung Probleme bekommen hatte.
Aber auch andere Anbeiter müssen darben. Suzlon laboriert an den vielen Übernahmen und der damit verbundenen Schuldenlast. Im Schnitt mussten fast alle europäischen börsennotierten Unternehmen ein reduzierten Kurs um 2-3% hinnehmen. Es handelt sich um eine grundlegende Neubewertung, die auch auf dem Hintergrund stattfindet, dass das Wachstum in diesem Segment in China, den USA und Indien stattfindet. China hatte sich im vergangenen Jahr mit 13 000 Megawatt neu installierten Windanlagen zum ersten Mal an die Weltspitze katapultiert. Europäer nehmen an dem Wachstum kaum teilt zitiert das Handelsblatt den Analysten Philipp Bumm von Credit Agricole Cheuvreux , der Grund sei vor allem darin zu suchen , dass die Europäder rund 20 Prozent teurer seien; die weltweit vorhandenen Überkapazitäten sind ein weiterer Grund für eine eventuell bevorstehende Marktbereinigung. (jw)