Das Geschäft der Instandhaltungs-Unternehmen schrumpft mangels Nachfrage und der Preisdruck steigt. Die Erwartungen an die Zukunft sind laut dem Marktforschungsinstitut Lünendonk trotzdem optimistisch. So wird für das Jahr 2010 ein Umsatzplus von im Durchschnitt 8,7 Prozent prognostiziert. Das ist ein Ergebnis der jährlich erscheinenden Lünendonk®-Studie 2010 "Führende Unternehmen für industrielle Instandhaltung".
Finanzierungsengpässe bei Kunden bereiten Dienstleistern Sorgen
Große Dienstleistungsunternehmen sind von der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise partiell stärker betroffen als mittelgroße und kleine Anbieter. Dies wird bei der Restriktion Nachfragemangel sichtbar: Während die 15 nach Umsatz führenden Instandhaltungs-Unternehmen den Einfluss des Faktors Nachfragemangel auf einer Skala von +2 (starke Behinderung) bis -2 (keine Behinderung) mit 1,7 bewerten, geben alle Unternehmen einen Wert von 0,9 an. Hier zeigt sich, dass die Top 15 deutlich stärker von der Wirtschaftssituation betroffen sind - zumal diese Unternehmen auch enorm viel Personal vorhalten müssen.
Ein ähnlicher Abstand zeigt sich beim Thema Insourcing: Die Top 15 bewerten diesen Behinderungsfaktor mit 1,1, während alle analysierten Unternehmen einen nahezu neutralen Wert von 0,3 angeben. Einigkeit herrscht darüber, dass es sich beim Insourcing um ein temporäres Phänomen handelt und Kunden mittelfristig den Anteil der extern vergebenen Leistungen steigern werden - gleiches gilt für das Thema Outsourcing.
Von niedrigen Marktpreisen und Honoraren sind sowohl die großen als auch die mittelgroßen und kleinen Instandhaltungs-Unternehmen betroffen. Laut Lünendonk®-Studie liegen die Werte bei 0,8 bei den Top 15 respektive bei 1,1 bei allen Studienteilnehmern.
Insgesamt meldeten die Unternehmen für Deutschland 2009 einen Umsatzrückgang von -0,8 Prozent, wenngleich der Gesamtmarkt stärker betroffen war. "Das positive Bild der führenden Unternehmen wird von mehreren Übernahmen und Fusionen beeinflusst", so Thieg weiter. "Diese Tendenz setzt sich auch im Jahr 2010 fort."
Unterschiedliche Wahrnehmung der Rolle von Gewerkschaften
Für die in die Analyse einbezogenen Unternehmen stellen die Gewerkschaften im Durchschnitt keinen Behinderungsfaktor für den Unternehmenserfolg dar. Die Rolle der Gewerkschaften als Behinderungsfaktor wird mit durchschnittlich -0,7 bewertet. Anders fällt die Analyse der Top 15 aus (0,2). "Die Marktführer haben sich aufgrund der hohen Anzahl an Mitarbeitern mit mehr gewerkschaftsrelevanten Themen auseinanderzusetzen", sagt Antonia Thieg, Beraterin Lünendonk GmbH und Projektleiterin der Instandhaltungsstudie. "So spielen die Gewerkschaften bei den Punkten Tariflohn, Kurzarbeit und Arbeitszeitkonto eine ebenso wichtige Rolle wie bei Arbeitnehmer-Überlassung und Entlassung. Da die Bewertung mit 0,2 im neutralen Bereich liegt, scheint die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Gewerkschaften aber gut zu laufen."