Am 22. April gab Google den größten Zukauf von Stromkapazitäten seiner Geschichte bekannt. 407 Megawatt aus 100 Prozent Windkraft hat sich der Suchmaschinenkonzern nun bei der US-Investorenlegende Warren Buffett gesichert. Genauer gesagt bei dessen Energieversorgungsunternehmen Midamerican Energy.
Für Google ist es die bislang siebente Vereinbarung über Grünstromlieferungen. Zusammen summieren sich die Verträge auf mehr als ein Gigawatt. Der eingekaufte Strom soll nicht nur für die aktuellen Einrichtungen des Unternehmens genügen, sondern auch noch für künftige Expansionen ausreichen.
Mit dem Grünstromengagement steht Google nicht allein da: Sechs Internetkonzerne sind in diesem Bereich laut Greenpeace führend – neben Google auch Apple und Facebook. Die Unternehmen hätten sich dazu verpflichtet, „ihre Rechenzentren künftig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betreiben zu wollen“. Das ist ein Ergebnis der Greenpeace-Studie Clicking Clean: Wie Unternehmen ein umweltfreundliches Internet erschaffen, die diesen Monat veröffentlicht wurde.
Amazon und Twitter fallen durch
Dabei ist ein grünes Image auch bei Internetkonzernen keine Selbstverständlichkeit. Der weltgrößte Online-Händler etwa gehört laut Studie zu den „umweltschädlichsten und intransparentesten Unternehmen seiner Branche“: Amazon Web Services. Auch Kurznachrichtendienst Twitter fällt in der Untersuchung von Greenpeace im Schnitt mit Note „F“ glatt durch.
Dass das Grünstromengagement nicht beim Stromeinkauf enden muss, zeigt Google mit einigen jüngeren und älteren Engagements. Am 23. April etwa meldete das Unternehmen die Kooperation mit dem Solarenergieunternehmen Sunpower. Sie errichten einen Fonds über 250 Millionen US-Dollar, um die Finanzierung von Solarstrom-Aufdachanlagen auf Wohngebäuden zu unterstützen. Im letzten Jahr kaufte das Unternehmen zudem Makani Power gekauft, ein US-Startup-Unternehmen, das fliegende Windturbinen entwickelt.
Google ist aber nicht die einzige Online-Suchmaschine, die sich um grüne Werte bemüht. Wer einen anderen CO2-neutralen Weg bei der Internetsuche einschlagen will, kann auch ecosia.org ausprobieren. Die Suchmaschine verspricht 80 Prozent ihrer Einnahmen zur Aufforstung von Wäldern in Brasilien zu nutzen – und veröffentlicht passend dazu die Belege ihrer Spenden. (Denny Gille)
Hier geht es zur deutschen Kurzfassung der Greenpeace-Studie „Clicking Clean“.
Den vollständigen Report gibt es hier.