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Bioenergie

Biomethan aus Schlempe

Das Konzept einer Koppelung von drei verschiedenen Anlagen zur größtmöglichen Ausnutzung von Biomasse nennt die Verbio AG Bioraffinerie: Es ist ein Komplex aus Bioethanol-, Biomethan- und Düngerproduktion an einem Standort. Dabei nutzt die jeweils nachgelagerte Stufe die Abfälle der vorgelagerten Stufe, um daraus Produkte zu generieren. In der Biogasanlage in Schwedt, die jetzt den Probebetrieb aufnahm, wird Biogas aus Schlempe produziert: Das Koppelprodukt Schlempe aus der Ethanolproduktion wird zum Ausgangsstoff für die nachgeschaltete Biomethanproduktion. In Schwedt besitzt Verbio eine Produktionskapazität von 200.000 Tonnen Bioethanol pro Jahr. Der Rohstoff ist Getreide, vornehmlich Roggen. Durch die Vergärung der Schlempe wird zunächst das Rohbiogas gewonnen, das anschließend zu Biomethan aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist wird. Die Anlage in Schwedt soll 2.500 Normkubikmeter Biomethan pro Stunde produzieren. Es ist geplant, die Kapazität in der zweiten Ausbaustufe mehr als zu verdoppeln. Aus dem Gärrest wird in der wiederum der Biogasproduktion nachgeschalteten Düngemittelanlage Dünger erzeugt.

Für die Verbio AG ist Schwedt die zweite Inbetriebnahme einer Bioraffinerie. Das Unternehmen aus Leipzig betreibt eine Ethanolproduktion, die auf 100.000 Tonnen Jahreskapazität kommt, in Zörbig. Auch dieser Anlage sind Biogas- und Düngemittelproduktion nachgeschaltet. Die Einspeiseleistung der Biogasanlage in Zörbig beträgt ebenfalls 2.500 Normkubikmeter Biomethan pro Stunde. Umgerechnet kommen die beiden Biogasanlagen auf jeweils 30 Megawatt elektrische Leistung. (Dittmar Koop)