Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBE) hat die Marktdaten 2017 für die Produktion von zertifiziert nachhaltigem Bioethanol für Kraftstoffanwendungen veröffentlicht. Ergebnis: durchwachsen.
Ein neuer Vorschlag der EU Kommission sieht vor, den Anteil von Biokraftstoffen der ersten Generation zu begrenzen und stattdessen Marktanreize für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation zu schaffen.
Die jetzt vorgelegten Marktzahlen des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) für den Absatz von Bioethanol in Deutschland in 2011 zeigen, dass E10 im Einführungsjahr kaum Spuren hinterließ.
E10 schreitet trotz aller Unkenrufe voran, aber entwickelt sich zäh. Der Reinkraftstoffmarkt siecht. Der Beimischungsmarkt ist für Bioethanol und Biodiesel das Absatzfeld 2012. Auch hier nimmt der Wettbewerb zu. Und viel mehr Absatz ist nicht in Sicht.
Die deutsche Bioethanolwirtschaft hat im vergangenen Jahr 6 Prozent oder rund 10.000 Tonnen mehr Bioethanol produziert als 2009. Der Import hat aber viel stärker angezogen. Auch von E10 profitiert das Ausland.
Die Verbio AG beliefert ab Oktober auch Braunschweiger Erdgastankstellen mit Biomethan. Abnehmer ist die BS Energy Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG. Für das Ziel Fläche muss das Gas aber wohl noch günstiger werden.
Die Süd-Chemie AG hat den Startschuss zur größten deutschen Demonstrationsanlage zur Bioethanolproduktion aus Stroh gegeben.
Das Technische Institut Dänemark hat mit dem Biosprit Inbicon von Kalundborg den Eco-Marathon von Shell gewonnen – wer ist Kalundborg und was ist Inbicon – und: gilt die Kritik an Shells Eco-Marathon noch?
Demokraten und Republikaner votierten im Schulterschluss im US-Senat gegen weitere Beihilfen für die Bioethanolproduktion. Es geht um sechs Milliarden Dollar im Jahr.
Der Benzingipfel in Berlin am gestrigen Tag hat die Fortsetzung der Einführung von E10 ergeben. Die Bioethanolbranche reagiert darauf mit Erleichterung und übt zugleich Kritik an Umweltschutzverbänden.
Die anhaltenden Verunsicherungen der Autofahrer beim Tanken von E10 sind nicht allein auf Informationsdefizite zurückzuführen sondern auch darauf, dass die Debatte instrumentalisiert wird.
Nachdem am 3. März Meldungen über einen Einführungsstopp von E10 für Unklarheit sorgten, kündigte Bundeswirtschaftminister Brüderle einen Benzin-Gipfel an. Regierungs- und Oppositionsparteien plädieren für mehr Aufklärung über den Biokraftstoff, weil viele Verbraucher verunsichert seien. Die Mineralölwirtschaft reagierte indes auf die geringe Nachfrage und wird die Produktion von E10 drosseln. An der weiteren Einführung des neuen Kraftstoffes will man aber festhalten.
In Schwedt/Oder hat die Verbio AG den Probebetrieb seiner zweiten Biogasanlage aufgenommen, die Biomethan aus Schlempe produziert.
Das Bioenergie-Netzwerk Carmen e.V. sagt, dass die Beimischung von zehn Prozent Bioethanol zu Ottokraftstoffen nicht zu den Preiserhöhungen führen dürfte, die sich derzeit offenbar an Tankstellen durch die Einführung von E10 vollziehen und die Autofahrer gleichermaßen verwirren und verärgern.
Empörung und Sorge rief die Positionierung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag, Dr. Michael Fuchs, Ende Dezember in der Biogasbranche hervor.