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Solarwirtschaft fordert verbindliche Ausbauziele für Batteriespeicher

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert, dass die Bundesregierung ein gesetzlich verbindliches Ziel für den Ausbau von Batteriespeichern bis 2030 festlegt. Dieses Ausbauziel sollte mindestens 100 Gigawattstunden Speicherkapazität betragen. Der BSW-Solar begründet die Forderung mit der Bedeutung von Speichern für das Gelingen der dezentralen Energiewende.

Bisher reicht der Ausbau von Speicherkapazitäten nicht aus, um die Mengen an Solar- und Windstrom zwischenzulagern, die schon jetzt anfallen. Diese müssen in Zeiten verschoben werden, in denen die Sonne nicht scheint und kein Wind weht. Doch derzeit sind laut Hochrechnungen des BSW-Solar auf Basis der Daten der Bundesnetzagentur nur rund 2,2 Millionen stationäre Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von etwa 23 Gigawattstunden installiert.

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Flexibilität fürs System

Die Energiewende benötigt aber die Flexibilität und die Möglichkeiten der Systemstabilität, die die Speicher bieten. „Die Vorteile von Batteriespeichern sind vielfältig: Sie reduzieren den Bedarf an Reservekraftwerken und den Umfang des Netzausbaus, verringern Abregelungen von Solar- und Windkraftanlagen, deren Förderbedarf, stabilisieren die Börsenstrompreise und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Überbrückung von Dunkelflauten“, begründet Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, die Forderung. „Batteriespeicher tragen zu einer schnellen, sicheren und kostengünstigen Umsetzung der Energiewende bei, zum Nutzen von Wirtschaft und Verbrauchern gleichermaßen.“

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Um das volle Potenzial von Batteriespeichern zu erschließen, sei es entscheidend, bestehende Hemmnisse zeitnah zu überwinden und den regulatorischen Rahmen weiterzuentwickeln, fordern die Branchenvertreter. Im Grundsatz hat dies auch die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag anerkannt.

Anschluss ans Netz beschleunigen

Der Branchenverband hat zudem erste Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage mit der Leitmesse EES Europe bei den Unternehmen veröffentlicht, wie der schnellere Ausbau von Speichern gelingen kann. Die Anbieter und Projektierer sprechen sich unter anderem für die Beschleunigung und Vereinfachung von Netzanschlüssen aus. Immerhin 64 Prozent der Befragten sehen darin einen Hebel, um den Ausbau systemdienlicher Speicher zu beschleunigen. Auch die Verlängerung der Netzentgeltbefreiung beim Strombezug von Speichern sehen 45 Prozent der Befragten weiterhin als wichtig für den Ausbau an. Ebensoviele befragte Unternehmen wünschen sich die klare Umsetzung von Multi-Use-Regeln für den flexiblen Einsatz von Speichern mit Solar- und Graustrom.

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Der BSW-Solar ruft weitere Unternehmen und Branchenakteure dazu auf, sich an seiner aktuellen Umfrage zu Batteriespeichern zu beteiligen. Diese soll wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der politischen Rahmenbedingungen liefern.

Mehr Transparenz im Netz

Es gibt aber noch weitere Maßnahmen, die die Bundesregierung ergreifen kann, um den Speicherausbau zu forcieren. Der BSW-Solar nennt hier unter anderem die Einführung unverbindlicher Netzanschlussauskünfte. Dadurch kann die Transparenz erhöht werden, wo überhaupt noch freie Netzkapazitäten vorhanden sind. Dies würde es Projektieren von Speichern und Ökostromanlagen ermöglichen, sich vor dem Stellen eines Netzanschlussbegehrens zu informieren und somit gezieltere Anschlussbegehren stellen zu können.

Netzanschlüsse reservieren

Außerdem sollten verbindliche Reservierungsmöglichkeiten für Netzkapazitäten geschaffen werden. Dies würde die Planungs- und Investitionssicherheit für die Projektierer erhöhen und mehr Projekte ermöglichen. Um dabei nicht die freien Netzkapazitäten zu blockieren, sollte diese Reservierung in angemessener Form den Projektfortschritt berücksichtigen.

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Digitalisieren und vereinheitlichen

Zudem fordert der BSW-Solar, die Digitalisierung von Netzanschlussbegehren vorzuschreiben. Auch müssen die Fristen im Netzanschlussprozess dringend vereinheitlicht werden. Bei Nichteinhaltung dieser Fristen müssen die Netzbetreiber sanktioniert werden. Auch sollte die im Koalitionsvertrag angekündigte baurechtliche Privilegierung für Großbatteriespeicher jetzt schnell umgesetzt werden, fordern die Branchenvertreter.