In weniger als vier Monaten beginnen die Olympischen und die Paralympischen Spiele in Paris. Erstmals wird die Eröffnungsfeier auf dem Wasser stattfinden. Um dem Klimawandel Tribut zu zollen, sollen dafür 30 Schiffe auf Elektroantrieben um- oder ausgerüstet werden, die dann die Eröffnungsfeier auf der Seine bestreiten.
Überblick über den Bestand verschafft
Dazu hat der Binnenhafenbetreiber Haropa Port und die französischen Wasserbehörden VNF sich einen Überblick über die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt im Land verschafft. Das Ergebnis: Die Reedereien arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, den CO2-Fußabrduck ihrer Schiffsflotten zu senken und auf nachhaltigere Antriebe wie Elektromotoren, Brennstoffzellen und hybride Antriebe umzusteigen.
Haropa Port sieht in den Olympischen Spielen und die Verlegung der Eröffnungsfeier auf das Wasser ein einzigartige Möglichkeit, diese Energiewende auf den französischen Gewässern zu beschleunigen. Um die 30 Schiffe mit alternativen Antrieben aufs Wasser zu bekommen, wurde ein umfangreiches Programm zur Modernisierung und zum Neubau von entsprechenden Fahrzeugen aufgesetzt.
Fünf Millionen Euro Förderung
Insgesamt liegen fünf Millionen Euro in einem Topf, aus dem das Programm finanziert werden soll.
Mit diesem Geld werden derzeit 20 Schiffe elektrifiziert, die bisher auf der Seine mit Dieselantrieb unterwegs waren. Dazu kommen noch elf neue Schiffe, die von vorn herein batterieelektrische angetrieben werden. Dies werde nach Berechnungen der Pariser Hafengesellschaft CPP mehr als 38 Millionen Euro kosten. Das sind 1,2 Millionen pro Schiff.
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Von den Schiffen, die saniert werden sollen, werden 60 Prozent mit reinen Elektroantrieben ausgestattet. Die restlichen 40 Prozent bekommen einen Hybridantrieb. Im Neubau setzen die Reedereien zu 63 Prozent auf batterieelektrischen Antrieb und zu 27 Prozent auf hybride Antriebe. Die restlichen neun Prozent der Schiffe werden mit Wasserstoff fahren.
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Ladeinfrastruktur wird aufgebaut
Dieses Programm ist ein Teil des Ziels, die Flussschifffahrt in Paris bis 2037 komplett klimaneutral zu betreiben. Dazu werden auch sukzessive Ladestationen für die Elektroschiffe installiert. So sind bereits die drei Anlegestellen am Port de Grenelle im Stadtzentrum von Paris ans Stromnetz angeschlossen. Außerdem haben Haropa Port und die VNF entlang der Seine bereits weitere 44 Stromtankstellen an den Anlegestellen installiert. Bis Ende 2024 werden weitere 82 Ladestationen entlang der Seine und der Oise aufgebaut. In den darauf folgenden Jahren sollen weitere Folgen. Insgesamt investiert Haropa Port und VNF 9,2 Millionen Euro in den Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Elektroschiffe. (su)