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Solarthermie

Solarwärme am Südpol

Zwei Solarwärmesysteme von Consolar aus Frankfurt/Main haben den Härtetest in der Antarktis gut überstanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Qualitätsprüfung, die das Unternehmen an den beiden Kollektorfeldern auf der Forschungsstation „Princess Elisabeth“ der International Polar Foundation (IPF) durchgeführt hat. Die Station wurde 2004 begonnen und 2009 fertiggestellt. Sie befindet sich auf 71 Grad, 57 Sekunden südlicher Breite und 23 Grad, 20 Sekunden östlicher Länge auf einem Bergkamm, in rund 1.300 Metern Höhe, etwa 190 Kilometer von der Küste entfernt.

Die Kollektoren der weltweit ersten emissionsfreien Polarstation waren Anfang 2010 in Betrieb gegangen. Ein Jahr später arbeiten sie immer noch einwandfrei. In den vergangenen zwölf Monaten hielten sie selbst extremen Klimabedingungen stand.

Die Vakuum-Röhrenkollektoren versorgen die Polarstation mit Heizwärme und Warmwasser. Sie erhitzen innerhalb von nur drei Stunden 1.500 Liter Wasser von 45 auf 85 Grad Celsius. Selbst diffuses Sonnenlicht im antarktischen Winter reicht aus, um die Kollektoren auf bis zu 98 Grad Celsius zu erhitzen. „Damit erhalten wir trotz fehlender Sonne sogar einen Überschuss an Energie“, sagt Thomas Gillon von Consolar, der die Qualitätsprüfung durchführte. Gespeichert wird das warme Wasser in Schichtenspeichern aus Stahl. Außerdem ist ein solarer „Snow Melter“ im Einsatz. Er versorgt die Station mit Trinkwasser aus geschmolzenem Schnee.

Mobiles System geplant

In diesem Jahr werden weitere Solarwärmesysteme auf der Station in der Antarktis installiert. Damit wollen die Forscher den steigenden Energiebedarf des 45-köpfigen Wissenschaftlerteams decken. Auch ein mobiler „Snow Melter“ ist geplant, um Expeditionen außerhalb der Station mit frischem Wasser zu versorgen.

Für Consolar sind die Solaranalagen in der Antarktis mehr als eine Prestigesache. „Wenn es möglich ist, ein emissionsfreies Gebäude im extremen Antarktisklima mit Wärme zu versorgen, dann ist dies mit einer leistungsfähigen Technologie überall auf der Welt möglich“, sagt Andreas Siegmund, Geschäftsführer von Consolar. (Sven Ullrich)