Heute bin ich stolz. Stolz darauf, dass unsere Leistungen der letzten Jahren endlich sichtbar werden“, sagt Dominique Guillou, Geschäftsführer der EP New Energies GmbH (EPNE), die gerade zusammen mit Partnern zwei große Solarparks entwickelt und umgesetzt hat. Im sächsischen Böhlen wurde auf dem Gelände einer ehemaligen und teilrekultivierten industriellen Absetzanlage nahe des Kraftwerks Lippendorf ein Photovoltaikprojekt der LEAG mit 17 Megawatt (MW) fertiggestellt. Kurz danach hat die Mibrag die im Südraum von Leipzig auf einer rekultivierten Tagebaufläche errichtete Photovoltaikanlage Peres II in Betrieb genommen. Das Unternehmen investiert dort rund 25 Millionen Euro in die Anlage, die mit einer Leistung von 37 MW der Versorgung von Mibrag-Standorten mit Solarstrom dient. Gemeinsam mit der Mibrag wurde ein Potenzial von rund einem Gigawatt an erneuerbaren Energien identifiziert, wovon bereits 250 Megawatt in die Entwicklungsphase überführt wurden.
Eigenversorgung der Mibrag steigern
Diese Initiative zielt darauf ab, die Eigenstromversorgung der Mibrag kurzfristig zu steigern und gleichzeitig die Grundlage für die mittelfristige Produktion von grünem Wasserstoff am Standort Profen zu schaffen. Die geplante Solaranlage wird voraussichtlich jährlich rund 38.000 Megawattstunden erzeugen, was ausreichend ist, um mehr als 15.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen. Die Solaranlage erstreckt sich über 55 Hektar, was der Ausdehnung von 77 Fußballfeldern entspricht. Über 66.000 Solarmodule werden hier installiert, um Energie zu erzeugen, die dann über zehn Trafostationen und eine drei Kilometer lange 30-Kilovolt-Trasse in das eigene Mittel- und Hochspannungsnetz der Mibrag eingespeist wird.
Bis 2030 vergeht kein Tag, an dem nicht an einer EE-Anlage auf den Tagebaufolgeflächen gebaut wird.
„Die beiden Photovoltaikparks Böhlen mit 17 MW und Peres II mit 37 MW sind erste sichtbare Symbole für die Transformation des mitteldeutschen Braunkohlereviers hin zu einem modernen Energie- und Industriestandort auf Basis von erneuerbaren Energien und Wasserstoffproduktion“, erklärt EPNE-Chef Dominique Guillou. Es sei ein echtes Generationenprojekt, dem er sich mit vielen großartigen Mitstreitern mit großer Leidenschaft stelle. „So groß die Aufgabe auch sein mag, sie ist vor allem auch eine tolle Chance für die betroffenen Regionen, sich neu zu erfinden“, betont er.
Anfang des Monats hat EPNE eine weitere Solarbaustelle begonnen und in den nächsten Wochen folgt noch eine. „Fun Fact: Gemäß unseren Plänen werden wir bis 2030 keinen Tag mehr erleben, an dem nicht an mindestens einer Erneuerbare-Energien-Anlage auf den Tagebaufolgeflächen unserer Schwesterunternehmen gebaut wird“, so Guillou. Die Energiewende zu einer Erfolgsgeschichte zu machen sei sein Antrieb und es gebe keine bessere Belohnung, als die neuen Projekte in der konventionellen Energielandschaft entstehen zu sehen.
Wasserstoff und Speicher
Die LEAG, unter der Führung von Thorsten Kramer als Vorstandsvorsitzender, freut sich über die künftige Verwendung des Areals, auf dem einst die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Böhlen stattfand. Diese Neuansiedlung wird einen bedeutenden Beitrag zur Erweiterung des Angebots an Grünstrom in Mitteldeutschland leisten. Kramer betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme für die Region, da sie die Grundlage für eine beschleunigte Entwicklung im Bereich der grünen Wasserstoffwirtschaft schafft. Dabei ist die Erweiterung der Grünstromerzeugung und die Förderung von Wasserstoff- und Speichertechnologien von entscheidender Bedeutung, um die Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze zu erhalten, Wirtschaftswachstum zu fördern und neue Industriearbeitsplätze anzuziehen.
77 Fußballfelder, so groß ist die Fläche, die bei der Mibrag mit 66.000 Modulen bedeckt wird.
Kramer weist darauf hin, dass eine erfolgreiche Transformation nur unter der Bedingung möglich ist, dass große Kraftwerks- und Industriestandorte in der Lausitz und in Mitteldeutschland an das Wasserstoffkernnetz angeschlossen werden und dass die Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Anlagen erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Die LEAG plant den Bau von flexiblen H2-ready-Gaskraftwerken oder reinen Wasserstoffkraftwerken an ihren Kraftwerksstandorten, darunter das Kraftwerk Lippendorf im Süden von Leipzig. Die Gesamtkapazität dieser Kraftwerke soll bis 2040 auf bis zu 4,5 Gigawatt steigen.
Kramer stellt weiterhin fest, dass in Kombination mit den bis 2040 geplanten 14 Gigawatt Grünstromerzeugung die Stromerzeugungskapazität der heutigen Braunkohlekraftwerke in der Lausitz und in Mitteldeutschland ersetzt werden kann. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Energiewende in der Region. W