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Ideale Bedingungen für den Abschluss von PPAs

Nicole Weinhold

Nicht jeder kann und will gleich so tief in das Thema einsteigen wie die Koehler-Gruppe. Sie zählt mit der Herstellung von Spezialpapieren zur energie­intensiven Industrie. Um Verantwortung für die Umwelt und das Klima zu übernehmen, investiert das Familienunternehmen bereits seit über 20 Jahren in erneuerbare Energieerzeugung und hat dies vor mehr als zehn Jahren mit der Gründung von Koehler Renewable Energy als zweites Geschäftsfeld institutionalisiert. Im Jahr 2022 konnte die Koehler-Gruppe bilanziell bereits 69,9 Prozent des Strombedarfs der Papierproduktion aus nachhaltigen Quellen erzeugen. Zur Steigerung dieses Anteils wurden zwei eigene Windkraftanlagen gebaut. Um diesen Strom direkt für die Papierherstellung nutzen zu können, entschied sich die Koehler-Gruppe für den Abschluss eines Stromliefervertrags (PPA).

Festpreise garantieren unseren Kunden Planungssicherheit.

Simon Campbell, Functional Head Green Power, Uniper

Die Gründung einer eigenen Tochterfirma für Planung und Betrieb von Wind- und Solarparks übersteigt die Fähigkeiten vieler Unternehmen. Gleichwohl treibt immer mehr Firmen der Wunsch an, die eigene CO2-Bilanz zu verbessern, zumal auch Firmenkunden inzwischen danach fragen.

Uniper: Industrie will mehr Grünstrom

Wer nichts Eigenes plant, kann an der Börse Grünstrom erwerben. Doch die Preise schwanken. Eine langfristige Belieferung mit sauberem Strom zu stabilen Preise ermöglichen derweil PPAs. Versorger wie Uniper beliefern Gewerbe und Industrie über Stromlieferverträge mit Grünstrom. Daneben bemerkt Uniper aber auch eine zunehmendes Interesse aufseiten regionaler Stadtwerke, die eigene CO2-Bilanz durch Zukauf von Energie aus Erneuerbaren zu verbessern. „Industriekunden und Stadtwerke sind gleichermaßen interessiert an grünem Strom“, sagt Simon Campbell, Functional Head Green Power bei Uniper. Allerdings könnten lange Laufzeiten sowie die Freigabeprozesse auf Kundenseite zu Problemen führen. „Eine mögliche Lösung sind unsere PPA-Liefermodelle mit Preis­indizierung.“ Darüber hinaus sei das kombinierte An- und Verkaufsmodell von Uniper sehr attraktiv: „Zumeist verkaufen Stadtwerke ihre volatile Produktion aus einem Erneuerbare-Energien-Park an uns. Wir übernehmen als Käufer auf der PPA-Seite alle Risiken der Erzeugung und garantieren einen festen Preis. Dadurch entsteht ein gut kalkulierbarer Cashflow und interne Aufwände wie im Bereich des Redispatch-Managements werden minimiert.“ Auf Wunsch können Stadtwerke den Strom laut Campbell in strukturierter Form zurückkaufen, zum Beispiel in Form eines festen stündlichen Solarfahrplans, der für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt wird, oder als Base-Band.

Ein wichtiger Aspekt für Gewerbe wie Stadtwerke sind wie bereits angedeutet immer die Preise. Wie stabil sind diese bei PPAs? „Wir arbeiten in erster Linie mit Festpreisen“, erklärt Simon Campbell. „Dies gewährleistet unseren Kunden eine unmittelbare Planungssicherheit und reduziert das Risiko im Hinblick auf die Volatilität der Marktpreise.“ Für Kunden mit anderen Präferenzen eignen sich bei Uniper möglicherweise flexible Mischformen, zum Beispiel eine Kombination aus Fest- und Spot-Preis. „Aktuell haben unsere PPAs eine maximale Laufzeit bis 2034, aus eigenen Anlagen gegebenenfalls länger“, so Campbell.

Trianel zeigt, wie man Kosten spart

Trianel hat beim Thema PPA ein ganz besonderes Angebot für Betreiber von Wind- und Solarparks. Die Stadtwerke-Kooperation unterstützt schon lange bei der Vermarktung erneuerbarer Energien mit zahlreichen Optionen. „Neben der Direktvermarktung über das Marktprämienmodell bieten wir auch White-Label-Produkte sowie Power Purchase Agreements für Anlagen an, die in den nächsten Jahren den EEG-Förderanspruch verlieren“, sagt Bastian Wurm, Leiter Dezentrale Energiesysteme. Trianel hat zu Beginn des Jahres einen neuen Dienstleistungsansatz im Bereich der Power Purchase Agreements etabliert. Dabei übernehmen die Aachener für Wind- und PV-Anlagen-Betreiber die gesamte energiewirtschaftliche Abwicklung von PPAs auf Anlagenbetreiberseite und ermöglichen auf diese Weise eine direkte Geschäftsbeziehung zwischen Anlagenbetreiber und Abnehmer.

Wir übernehmen die gesamte energiewirtschaftliche Abwicklung der Prozesse aufseiten des Anlagenbetreibers.

Bastian Wurm, Leiter Dezentrale Energiesysteme, Trianel

So wird der Prozess zur Abwicklung von PPAs merklich vereinfacht. Betreiber von Wind- und So­lar­anlagen erhalten dadurch Hilfe zur Selbsthilfe bei der direkten Vermarktung ihrer Strommengen an interessierte Kunden und erhalten neue Spielräume zur wirtschaftlichen Gestaltung ihrer grünen Erzeugungsmengen. „Wir übernehmen die gesamte energiewirtschaftliche Abwicklung der Prozesse aufseiten des Anlagenbetreibers“, erklärt Bastian Wurm. Dazu gehöre etwa das Bilanzkreismanagement, das Fahrplanmanagement oder auch die Vermarktung der Reststrommengen an der Börse im 24/7-Betrieb. Die Anlagenbetreiber können ihren Strom ohne Zwischenhändler direkt an Abnehmer vermarkten, die nötigen Abwicklungsprozesse und die Einhaltung regulatorischer Pflichten übernimmt Trianel.

Langfristige PPAs mit stabilen Preisen nehmen kontinuierlich zu, bei Solar- und Offshore-Windparks, aber auch bei Bestandswindparks an Land, die aus der EEG-Vergütung fallen. Die Nachfrage auf Gewerbe- und Industrieseite ist teilweise so groß, dass sie von den Grünstromproduzenten gar nicht vollends bedient werden kann. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, dass deutlich mehr Grünstrom über PPAs vermarktet wird (Grafiken Seite 20/21).

Vor allem Strom aus Solarparks wird über PPAs vergütet.

Foto: GVO MEDIA GmbH / Trianel

Vor allem Strom aus Solarparks wird über PPAs vergütet.

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