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Population legt zu

Mehr Wildschweine durch Klimawandel

Die Gründe für die Zunahme der Population: Nach milden Wintern wächst die Zahl der Wildschweine stark. Auch die verfügbare Nahrung ist ausschlaggebend. Nach Jahren mit besonders hohen Bucheckernerträgen gibt es auch mehr Wildschweine. Seit den 1980er Jahren wächst die Wildschweinpopulation in Europa stetig.

Dabei sind die Wildschweine nur ein Anzeichen für den Klimawandel. Sie sind für Landwirte nur ein weiteres Problem, das mit dem Klimawandel zusammenhängt. Die in Teilen Deutschlands herrschende Dürre sei als Einzelphänomen nicht außergewöhnlich, sagte Mojib Latif, Klimaforscher an der Universität Kiel, im DLF. In der Summe und über einen langen Zeitraum gesehen aber schon. Er hält sie für erste Auswirkungen des Klimawandels und warnt vor schweren Folgen für die Landwirtschaft.

Gletscher schmelzen

Und es kommt noch schlimmer: Die Gletscher weltweit schmelzen seit Beginn des 21. Jahrhunderts im Rekordtempo. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des World Glacier Monitoring Service mit Sitz an der Universität Zürich, die im "Journal of Glaciology" vorgestellt wurde. "Die Eisdicke der beobachteten Gletscher nimmt derzeit jedes Jahr zwischen einem halben und einem ganzen Meter ab, das ist zwei- bis dreimal mehr als der entsprechende Durchschnitt im 20. Jahrhundert", sagte Studienautor Michael Zemp. Gletscher in verschiedenen Regionen der Welt seien so stark aus dem Gleichgewicht geraten, dass sie auch ohne fortschreitenden Klimawandel weiter Eis verlieren würden.

Meere versauern

Treibhausgase aus dem Verbrennen von Kohle und Öl verursachen nicht nur eine rasche Erwärmung der Meere, sondern auch eine Versauerung des Wassers - und dies rascher als je in den vergangenen Jahrmillionen. Deshalb gibt es die Idee, künstlich CO2 aus der Luft zurück zu holen, um die Risiken für das Leben in den Ozeanen zu verringern. Geschieht dies aber zu spät, so nützt es kaum noch etwas, wie eine neue Studie auf der Grundlage von Computer-Simulationen jetzt zeigt. Wenn die Emissionen in diesem Jahrhundert und darüber hinaus weiter wie bisher zunehmen, so bliebe der Ozean noch auf Jahrhunderte hin stark verändert - sogar wenn in der Atmosphäre die Menge von CO2 irgendwann in der Zukunft wieder auf das vor-industrielle Niveau heruntergebracht würde. Daher können solche Maßnahmen rechtzeitige Emissionsreduktionen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

Ende August finden in Berlin die Vorbereitungen für die Weltklimakonferenz in Paris statt. Es geht darum, eine neuen Klimavertrag zu formulieren. (Nicole Weinhold)