Die Studie der Unternehmensberatung A.T.Kearny lässt sich auf 4 Kernpunkte reduzieren:
1. Der Strompreis der Leipziger Strombörse ist zunächst keine Referenz um über Kosten und Nutzen im marktgängigen Strompreis zu diskutieren, denn Photovoltaik kann Spitzen- und Mittelwertkraftwerke (Gas und Steinkohle) ersetzen, die bei mittlerer oder hohen Sonneneinstrahlung nicht ans Netz müssen. Werden deren Vollkosten von den Photovoltaukstromkosten abgezogen ergäbe sich ein völlig anderes Bild: Durch ein Anpassen der Berechnungen könnte die EEG-Umlage für die Photovoltaik im Jahr 2011 um bis zu 18 Prozent, von 1,67 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf bis zu 1,38 ct/kWh reduziert werden. Wenn der Zubau 2011 nicht 9,5 Gigawatt, wie von den Übertragungsnetzbetreibern erwartet, sondern sechs Gigawatt betrüge, würde die Umlage sogar um 24 Prozent geringer ausfallen und in der Folge bei 1,28 ct/kWh liegen.
2.Schon in diesem Jahr erreicht die Photovoltaik die gesamtwirtschaftliche Gewinnschwelle für den Zubau der Photovoltaik. 2010 ist also das erste Jahr, indem die PV-Anlagen mit ihrem Nutzen die Kosten überwiegt. Falls 2011 sechs Gigawatt Solarstrom-Leistung in Deutschland neu installiert würden, könnten bis Ende des kommenden Jahres alle seit 2000 im Rahmen des EEG angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen die Gewinnschwelle erreichen.
3. Photovoltaik kann innerhalb der nächsten 5-8 Jahre im Vergleich zu neueren Gas- und Steinkohlekraftwerken wettbewerbsfähigen Strom liefern. Die Voraussetzung wäre der faire Ansatz von Kosten sowohl bei der Photovoltaik als auch bei Kraftwerken der konventionellen Energieerzeugung. Ab diesem Zeitpunkt könnte dann Photovoltaikstrom ebenso wie konventioneller Strom besteuert und mit Netzkosten belastet werden!
4. Der letzte Punkt ist der Tatsache geschuldet, dass Photovoltaikanlagen kaum - im Gegensatz zu Windparks - auf besonderen Netzausbau angewiesen sind und die Stromversorgung dezentral ermöglichen. Photovoltaik gibt auf diese Weise damit breiten Bevölkerungsschichten die Möglichkeit, an der Energieproduktion und -versorgung teilzunehmen. Außerdem entstehen Impulse und Strukturen für das Entwickeln innovativer dezentraler Energiesysteme und integrierter Anwendungen wie beispielsweise Ladestationen für Elektromobile, die den technologischen Führungsanspruch Deutschlands im Bereich EE und Smart Grids bekräftigen. (jw/pi)