Katharina Wolf
Er soll einer der leistungsstärksten Windparks in Nordrhein-Westfalen werden: Mit einem symbolischen Spatenstich haben jetzt die Bauarbeiten für den Windpark Coesfeld Letter Bruch begonnen. Die 13 Turbinen des Herstellers Siemens Gamesa sollen mit insgesamt 52,8 MW im kommenden Jahr jährlich rund 125 Millionen kWh sauberen Strom erzeugen. Rechnerisch steigt der Anteil der erneuerbaren Energien in Coesfeld damit auf einen Schlag von derzeit 52 Prozent auf über 100 Prozent, betonte Ron Keßeler, Geschäftsführer von Emergy, einem Verbund der Stadtwerke Coesfeld und Borken.
Bürgerbeteiligung und Akzeptanz
Besonders stolz ist man in Coesfeld auf die Bürgerbeteiligung. Denn neben den beiden Stadtwerken und dem Projektentwickler SL Natur-Energie sind auch die Bürgerenergiegesellschaft Letter Wind GmbH der örtlichen Flächeneigentümer in der „Windpark Coesfeld Letter Bruch GmbH & Co. KG“ organisiert, die den Windpark betreiben wird. Damit bleibe die Wertschöpfung direkt in der Region: „Der Windpark wird von breiter Unterstützung durch Bürgerschaft und Gemeinde getragen“, sagte Milan Nitzschke, Mitglied der Geschäftsführung von SL NaturEnergie. Man habe in Coesfeld von vornherein auf die Kooperation mit Stadtwerken und Flächeneigentümern gesetzt. „Hinzu kommen Bürgerbeteiligung und die Unterstützung gesellschaftlichen Engagements durch eine Bürgerstiftung“, so Nitzschke.
Hybridtürme der neuesten Generation
12 der 13 Windenergieanlagen in Coesfeld sind vom getriebelosen Anlagentyp Siemens SWT DD 142 mit 4,1 MW Leistung, eine ist vom Typ Siemens SWT 3.6-130 mit 3,6 MW Leistung. Um die Windbedingungen optimal zu nutzen, verfügen sie über unterschiedliche Rotordurchmesser und Nabenhöhen zwischen 129 bis 165 Metern. Bei neun der 13 Anlagen kommen nach Angaben der Projektpartner Hybridtürme der neuesten Generation zum Einsatz.
Mehr Wirtschaftlichkeit durch neue Aufgabenteilung
Die Betonkomponenten der Türme sowie die Fundamente kommen von der Max Bögl Wind AG. Siemens Gamesa liefert die Turbinen sowie die Stahlkomponenten. SL NaturEnergie übernimmt die Projektsteuerung für die Errichtung der Hybridtürme. Diese Art der Kooperation und der Aufgabenteilung zwischen Turbinenhersteller, Projektentwickler und Turmlieferant wurde neu entwickelt und sparte Kosten. „Die Vorteile für den Endkunden durch den Direkteinkauf sprechen für sich: Durch den separaten Einkauf von Teilleistungen, wie etwa unserem Hybridturm, erhöht sich die Wirtschaftlichkeit des gesamten Pakets spürbar“, betont Josef Knitl, Vorstand der Max Bögl Wind AG.
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