Wenn es sich für ein Windrad ausgedreht hat, stellt sich für Betreiber:innen die große Aufgabe hinsichtlich eines umweltfreundlichen Rückbaus – inklusive Recycling und Entsorgung der Bauteile. Denn in Zeiten, in denen Baumaterial knapp ist und Kunden, Geschäftspartner:innen und Öffentlichkeit mehr Transparenz über die Auswirkungen von Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft verlangen, gilt es, Verantwortung zu übernehmen. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, entscheiden sich immer mehr Betreiber:innen für einen kontrollierten Rückbau ihres Betonturms – denn das wirtschaftlich nachhaltige Verfahren gilt als besonders sicher und ressourcenschonend.
Steigende Rohstoffpreise und die Klimakrise erfordern neue Sichtweisen im Umgang mit vorhandenen Materialressourcen und Bestandsanlagen in der Windkraft. Es braucht nachhaltige Verfahren für einen sicheren Rückbau und die anschließende Wiederverwendung von Betonbauteilen. Der kontrollierte Rückbau zählt zu den zukunftsweisenden Konzepten. Stück für Stück werden die Segmente bei diesem Verfahren mit Hilfe einer neu konzipierten Rückbaubühne in transportable Ringe geschnitten und dann mit einem Kran auf die Stellfläche der Windenergieanlage herabgelassen. Dieses Verfahren bringt eine ganze Reihe von Vorteilen für Mensch und Umwelt mit sich: Die schnelle und effiziente Demontage kommt ohne Sprengstoff oder Abrissbirne aus, was Emissionen durch Lärm und Staub reduziert. Zudem können Belastungen durch Schmutz und Schadstoffe so relativ gering gehalten werden, auch Chemie kommt nicht zum Einsatz. Zudem gibt es keine Erschütterungen, die negative Auswirkungen auf benachbarte Anlagen oder Versorgungsleitungen haben können. Und: es bedarf, im Gegensatz zu Sprengungen, keiner aufwendigen Sicherheitskonzepte inklusive Absperrplänen, ebenso entfallen aufwendige Sicherheitsvorkehrungen und Informations- und Kommunikationsmaßnahmen im Vorfeld. Besonders positiv: Der kontrollierte Rückbau ist eine sehr bodenschonende Variante der Turmdemontage. Boden und Grundwasser werden vor Stoffeinträgen und Fremdstoffen geschützt, da sich keine Baustoffe oder Bauabfälle mit Bodenmaterial vermischen oder Bruchstücke und absplitternde Teile in den Boden gelangen. Zudem gibt es keine Verdichtung durch einen Aufprall. Gerade bei weichen Böden wie Moor oder Torf wandern teils noch Jahre später Betonbruchstücke nach oben.
Oehm ist eines der führenden Bauunternehmen in der Windkraft und verfügt über besondere Kompetenzen und Maschinen für den geregelten Rückbau von Betontürmen. Wir haben ein neues, schlüssiges und vollständiges Rückbau- und Recyclingkonzept entwickelt, das ohne risikobehafteten Sprengstoff oder rabiate Abrisskugel auskommt.
Dank individueller Höhenzugangs- und Schneidetechnik und einer selbst entwickelten Rückbaubühne sind wir in der Lage, den vollständigen Rückbau von Betontürmen, inklusive Fundament, zu gestalten. Das sorgt für eine besonders wirtschaftliche, sichere, effiziente und umweltfreundliche Durchführung. Darüber hinaus bieten wir eine fachgerechte Entsorgung nicht-verwertbarer Verbundstoffe an, ein weiteres Feld ist das Betonrecycling. Das Abbruchmaterial wird nach Vorschriften aussortiert und fachgerecht entsorgt oder wiederverwertet. Zusätzlich übernehmen wir alle notwendigen Erdbaumaßnahmen.
Es geht um Emissionen und Ressourcen
Mit der Klimakrise rückt der Schutz der Umwelt beim Rückbau von Windkraftanlagen noch stärker in den Fokus. Dabei geht es nicht nur um das Problem, dass Bauschutt nicht recycelt wird, sondern auch um CO2-Emissionen und Ressourcen, die bei der Baustoffproduktion angefallen sind.
Die Notwendigkeit des sauberen, kontrollierten Rückbaus und Recyclings wird weiter steigen. Denn immer mehr ältere Windkraftanlagen müssen abgebaut werden, und damit stellen sich Fragen der Wiederverwertung und des Recyclings. Der kontrollierte Rückbau kann hier die Antwort sein und zu einem Goldstandard werden – und zwar dann, wenn Betontürme von Anfang an nach dem Kreislaufprinzip geplant werden, die Segmente leicht abbaubar sind und weiterverwendet werden. Mit anderen Worten: Wer als Unternehmerin oder Unternehmer auch morgen noch wettbewerbsfähig sein will, für den führt an Verfahren wie dem kontrollierten Rückbau kein Weg mehr vorbei.