Die chinesische Firma Jinko Solar stellt auf der Messe ein neues Modul vor, das den Test der „potenzial induzierten Degradation“ (PID) bei Temperaturen von 85 Grad Celsius und 85 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit bestanden hat. Zum Verständnis: Wenn die Solaranlage ein positives Potenzial zur Erde hat, sammeln sich unter Umständen negative Aufladungen an der Zelloberfläche. Diese Aufladungen sollten eigentlich zum Rückkontakt der Zelle fließen und so zur Stromproduktion beitragen. Stattdessen aber fließen diese Aufladungen über das Einkapselmaterial und das Frontglas zum Rahmen und tragen somit nicht zum Wirkungsgrad bei. Der PID-Effekt kann sich verstärkt bei hohen Systemspannungen zeigen. Das Jinko-Modul hat bei dem PID-Test bis zu 260 Watt Höchstleistung erreicht – ein Rekord für kristalline Standard-Module. Im aktuellen Kontext des Streits um Einfuhrzölle auf Module aus China in Europa will Jinko Solar beweisen, dass der Preis nicht das einzige Erfolgskriterium ist, sondern vor allem Produktqualität.
AEG Power Solutions, Hersteller von Leistungselektroniksystemen und Lösungen für die industrielle Stromversorgung und erneuerbare Energien, stellt auf der Intersolar seine neuesten Zentralwechselrichter für den Außeneinsatz sowie Energiespeichersysteme und Energielösungen für das Smart Grid vor. Interessant dürfte dabei das Batteriespeicher-System für Nieder- und Mittelspannung sein, das die Netzstabilität und -qualität verbessert.
Der Montagesystemhersteller Renusol kommt mit einem neuen Ost-West-Montagesystems für Flachdächer und Freiflächen zur Solarmesse nach München. Nun können zwischen den bestehenden Modulreihen zusätzliche Module ohne gesonderte Aufständerung installiert werden, so dass mehr Ertrag auf derselben Fläche erwirtschaftet wird. Ost-West-Systeme erzeugen gleichmäßiger über den Tag Strom als nach Süden ausgerichtete Solaranlagen und eignen sich deshalb auch gut für den Eigenverbrauch. Auch die Weiterentwicklung eines Montagesystems für Trapezblech-Schrägdächer wurde erneut an die Bedürfnisse der Installateure angepasst und lässt sich schneller installieren.
Die Firma Dehn hat angekündigt, neue Lösungen zum Schutz von Leistungselektronik an Photovoltaik-Anlagen bei Blitz und Überspannung vorzustellen. Überspannungsableiter und Leiterplattensockel sollen die Sicherheit der Anlage erhöhen. Wechselrichter werden über Hochleistungs-Varistoren vor Überspannung geschützt. Diese sind durch eine fehlerresistente Schaltung permanent mit dem Gleichstromkreis verbunden und leiten Stoßströme bis 40 Kiloamper (8/20 µs) zuverlässig ab. Damit lassen sich auch kleinere Spannungsspitzen, die aufgrund ihrer Vielzahl ebenfalls die Lebenserwartung der PV-Elektronik reduzieren, begrenzen.
Um Sicherheit geht es auch bei der Freiburger Smart Exergy GmbH. Sie hat eine Überwachungstechnologie für Solarmodule entwickelt, um Sicherheit und Ertrag von Photovoltaik-Anlagen zu verbessern. Durch eine weltweit einzigartige „Aufweckstrategie" arbeiten Sensoren praktisch ohne Energiebedarf. Damit können Module verlustfrei mit einem einzigen Zentralgerät per Funk abgefragt werden. Die neue Sensorik wird bereits im Feld getestet. Sie kann einzelne Solarmodule gezielt abschalten, zum Beispiel bei Lichtbogenerkennung oder für Wartungsarbeiten. Im Brandfall kann die gesamte Anlage über einen zentralen Handmelder abgestellt werden. Zudem wird der Ertrag jedes einzelnen Solarmoduls laufend überwacht. Über weitere Neuheiten auf der Intersolar halten wir Sie während der Messe und in einem Nachbericht in unserer gedruckten Ausgabe auf dem Laufenden.(Nicole Weinhold)