Der aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC zeigt, wie dringend die Energiewende und der Klimaschutz sind – auch für die Sicherheit Europas. Der Umbau der Energieversorgung muss und kann schneller gehen.
Die Oberflächentemperatur der Erde könnte noch bis 2030 um 1,5 Grad über der des vorindustriellen Zeitalters liegen. Es ist die Zeit zum Handeln, sind sich die Wissenschaftler des IPCC mit den Umwelt- und Energieverbänden einig.
Die Eisflächen an Nord- und Südpol sowie in den Hochgebirgen werden schneller kleiner als bisher angenommen. Das sorgt bis 2100 für einen Anstieg des Meeresspiegels um über einen Meter, wenn wir jetzt nicht drastische Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.
Vier Tage bevor der Sonderbericht des Weltklimarates IPCC zur Umsetzung des 1,5-Grad-Ziels veröffentlicht wird, haben NGOs eine Liste der 120 weltgrößten Kohlekraftwerksplaner veröffentlicht. Ein erschreckendes Bild zeichnet sich ab.
Die Hälfte der weltweiten Stromversorgung kann bis 2050 allein mit Photovoltaik abgedeckt werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Potenzialstudie der Photovoltaik. Damit steigen die Zubauprognosen um das Dreifache der bisherigen Annahmen.
Der Südkoreaner Hoesung Lee ist zum neuen Präsidenten des Weltklimarates IPCC gewählt worden. Er will laut Bewerbungs- und Antrittsrede vor allem Reformen für eine Stärkung des Emissionshandels vorantreiben, auch mehr Wissenschaftler aus Entwicklungsländern einbinden und Klimaschutz-Forderungen mehr auf regionale und wirtschaftliche Bedürfnisse abstimmen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat auf die neuesten alarmierenden Zahlen des Weltklimarates reagiert und erklärt, Deutschland müsse Kohlekapazitäten abbauen. Passenderweise hat die Bundesregierung in ihrem Grünbuch gerade festgestellt, dass in Europa reichlich Überkapazitäten vorhanden sind. Und dennoch...
Der Weltklimarat zieht in seinem fünften Bericht wiederum ein negatives Fazit, was die bisherigen CO2-Minderungsbemühungen anbelangt. Bringt der Ausbaus erneuerbarer Energien denn überhaupt etwas? So die derzeit häufig gestellte Frage in diesem Zusammenhang.
Verzögerungen bei der Energiewende und bei Vereinbarungen über den weltweiten Klimaschutz werden viel Geld kosten. Konsequentes Handeln wird zwar auch nicht zum Nulltarif zu haben sein, aber immerhin viel billiger.