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Stadtwerke Bamberg bauen Bayerns größte Abwasserwärmeanlage

Egal ob Toilette, Dusche, Spül- oder Waschmaschine: Wo viele Menschen leben, wird viel Abwasser produziert. Kommt es im Kanal an, ist das Abwasser je nach Jahreszeit noch zwischen 5 und 25° C warm – und damit vor allem in den kalten Monaten wärmer als die Umgebungstemperatur: „Alles das sind ideale Voraussetzungen für die weitere Nutzung der Wärme – auch weil diese Energie in unmittelbarer Nähe zum Gelände ganzjährig konstant zur Verfügung steht“, sagt Stefan Loskarn bei den Stadtwerken Bamberg Projektleiter für den Aufbau des Wärmesystems auf dem Neubauprojekt Lagarde-Campus.

Um diese Wärme dem Wohnquartier mit 1.200 Haushalten zur Verfügung zu stellen, bauen die Stadtwerke Bamberg derzeit die nach Unternehmensangaben größte Abwasserwärmeanlage Bayerns. Die Restwärme aus dem Abwasser soll Wärmepumpen speisen, die heißes Wasser für Küche, Bad und Heizung erzeugen. Gleichzeitig werden mit der Abwasserwärme die Erdwärmespeicher auf dem Lagarde-Campus wieder aufgeladen.

230.000 Liter Heizöl werden eingespart

Allein auf diesem Weg wollen die Stadtwerke jährlich rund 2.300.000 Kilowattstunden Wärme produzieren und damit umgerechnet 230.000 Liter Heizöl einsparen. „Die Stadt Bamberg leistet einen wertvollen Beitrag, damit ein nachhaltiges und energieeffizientes Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann“, lobt Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Unterzeichnung des Abwasserwärme-Nutzungsvertrags.

Das Prinzip funktioniert so: Dem Abwasser wird über große Wärmetauschermatten aus Edelstahl die Wärme entzogen. Der Wärmetauscher erstrecke sich über eine Länge von 250 Metern und sei damit der längste in ganz Bayern, so die Stadtwerke. Auf einer Fläche von 720 Quadratmetern nimmt ein Wasserkreislauf in den Stahlmatten die Restenergie des darüber fließenden Abwassers auf. Über eine rund einen Kilometer lange Anbindung wird die gewonnene Abwasserwärme zunächst zur Energiezentrale des Lagarde-Campus und von dort zu den Wärmepumpen in den Neubauten transportiert.

Der Strom für die Wämepumpen kommt aus PV-Anlagen

Die Stadtwerke wollen rund 70 Prozent der auf dem Lagarde-Campus benötigten Wärme auf CO2-freiem Weg erzeugen. Für den Betrieb der Wärmepumpen ist die Abwasserwärme gemeinsam mit der Erdwärme wichtigste Energiequellen. Der Strom für die Wärmepumpen wird ebenfalls regenerativ gewonnen: in Photovoltaikanlagen, die die Stadtwerke auf den Dächern der Neubauten installieren. Die Stadtwerke Bamberg investieren 18 Millionen Euro in das Zukunftsquartier. (kw)

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