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Erneuerbare liefern 2024 fast 60 Prozent der Stromerzeugung

Weniger, aber grüner: Erneuerbare Energien stellten über das Jahr die wichtigste Energiequelle für die Stromversorgung in Deutschland. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 431,7 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt. Dies entspreche einem Rückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (450,5 TWh). Gemessen an der Gesamterzeugung entfielen 254,9 TWh oder 59 Prozent auf erneuerbare Energieträger. Im Vorjahr lag der Anteil bei 56,0 Prozent. Das meldet die Bundesnetzagentur unter Berufung auf ihre Informationsplattform für Strom- und Gasmarktdaten Smard, deren Daten von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern bereitgestellt werden.

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In der Gesamterzeugung sind auch exportierte Strommengen enthalten. Daher unterscheiden sich die Zahlen von denen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien gemäß EEG. Diese orientieren sich am ⁠Bruttostromverbrauch⁠ und vermeldeten nach ersten Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt (UBA) im Dezember 2024 einen EE-Stromanteil von 54 Prozent.

Mehr als 135 Terawattstunden Windstrom

Windenergieanlagen steuerten demnach den höchsten Anteil aller Energieträger zur Gesamterzeugung bei: 25,7 TWh entfielen dabei auf Wind Offshore (2023: 23,5 TWh) und 111,9 TWh auf Wind Onshore (2023: 118,8 TWh). Photovoltaikanlagen speisten 63,3 TWh ein (2023: 55,7 TWh), 36 TWh stammten aus Biomasse (2023: 37,8 TWh). Neben überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden im Sommer habe auch der Ausbau der installierten Leistung dazu beigetragen, dass Photovoltaik den stärksten Anstieg verzeichnete, heißt es in einer Presseinformation der Bundesnetzagentur.

Windkraft verfehlt Rekordernte knapp, erzeugte aber konstanter Strom

Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern ging hingegen laut der Smard-Zahlen um fast elf Prozent auf insgesamt 176,8 TWh zurück. Dabei macht sich bereits der beginnende Kohlausstieg bemerkbar: Die Erzeugung durch Steinkohle war um 31,2 Prozent und die durch Braunkohle um 8,8 Prozent geringer als 2023. Die Stromerzeugung aus Erdgas stieg hingegen um 8,6 Prozent auf 56,9 TWh. Der Anteil von Erdgas an der Gesamterzeugung stieg leicht auf 13,2 Prozent, Braunkohle lieferte 16,4 Prozent, Steinkohle.

Preise sinken, mehr negative Stunden

Gleichzeitig sanken die Preise: Der durchschnittliche Großhandelsstrompreis im Day-Ahead-Markt habe im abgelaufenen Jahr bei 78,51 Euro für eine Megawattstunde (€/MWh) gelegen, so die Behörde. Im Vergleich zu 95,18 €/MWh im Jahr 2023 entspricht das einem Rückgang von 17,5 Prozent.

Wind stabil, PV leicht gesunken: Höchstwerte für EE-Auktionen 2025 stehen fest

Zudem gab es mehr Zeiten mit negativen Strompreisen: Sie traten demnach in 457 von 8.784 Stunden auf. Im Vorjahr waren es 301 von 8.760 Stunden – wegen des Schaltjahres hatte 2024 mehr Stunden. Sehr hohe Preise gab es hingegen wesentlich seltener: 2023 kam es in 4.106 von 8.760 Stunden zu Preisen von mehr als 100 €/MWh, 2024 nur in 2.296 von 8.784 Stunden.

Leichter Zuwachs bei den Stromimporten

Leicht gestiegen sind 2024 auch die Stromimporte. Im kommerziellen Außenhandel importierte Deutschland insgesamt 67 TWh (2023: 54,3 TWh). Exportiert wurden 35,1 TWh (2023: 39,0 TWh). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Importe um rund 23,2 Prozent gestiegen und die Exporte um 10,1 Prozent gesunken.

Neue Adern für Strom und H2

Deutschland verfüge über ausreichend Stromerzeugungskapazitäten, betont die Bundesnetzagentur. Strom werde dann importiert, wenn die inländische Produktion teurer sei. Angebot und Nachfrage bildeten ein gesamteuropäisches Zusammenspiel. (kw)