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Weltmarktprognose

Stabilität mit Turbulenzen

Konkrete Züge nimmt eine Kooperation zwischen Anlagenhersteller Alstom und dem brasilianischen Stromanbieter Renova Energia in Brasilien an: Im Bundesstaat Bahia sollen ab 2015 Windparks mit einer Gesamtleistung von 513 Megawatt installiert werden. Der Auftrag geht aus einer vorläufigen Vereinbarung hervor, die Alstom und Renova im Februar schlossen – die Rahmenvereinbarung umfasst insgesamt 1,2 Gigawatt Leistung.

Für die Hersteller bedeutet die Marktteilnahme in Brasilien allerdings immer ein Geschäft an der Grenze der Wirtschaftlichkeit – bei den letzten Auktionen von Windparkprojekten erhielten Gebote mit Kampfpreisen von umgerechnet 33 Euro den Zuschlag, in Deutschland liegt der Erlös etwa drei mal höher (ERNEUERBARE ENERGIEN 03/2013). Laut GWEC sollen Brasiliens Jahresinstallationen dennoch vielleicht schon 2013 die Marke von zwei Gigawatt knacken. Bis 2021 plant die Regierung laut GWEC noch 13,5 Gigawatt neuer Installationen. Bis zu drei Gigawatt soll Lateinamerika jährlich bis 2017 liefern – allerdings mit Schwankungen um bis zu ein Gigawatt.

Einen klareren Positivtrend sieht GWEC in Asien – hier sollen die jährlichen Installationen von Jahr zu Jahr um 1,5 bis zwei Gigawatt steigen. 25,5 Gigawatt könnten es allein 2017 werden. 2012 kamen China, Indien und Co. auf 15,5.

Kurzfristiger Ausbauknick in USA und Europa

Die OECD-Länder, zu denen vornehmlich Nordamerika, die EU und Australien zählen, schafften es laut GWEC 2012 erstmals seit drei Jahren wieder den größten Anteil am jährlichen Windausbau zu haben. Vorerst allerdings zum letzten Mal: Politische Unsicherheiten führen in den wichtigsten OECD-Windregionen Europa und Nordamerika laut GWEC zu einem Ausbauknick. Die beinahe 15 Gigawatt 2012 – angetrieben von einem Ansturm auf Projekte in den USA – werde Nordamerika bis 2017 nicht erneut erreichen. Das Wachstum aber bleibe stabil, auch weil sich „Windenergie in den USA als massenkompatible Energiequelle etabliert hat“.

Ähnlich Europa. Zu den guten Zahlen von 12,7 Gigawatt 2012 wird der Staatenverbund erst nach einer Verschnaufpause zurückkehren können. Politische Unsicherheiten – die Auswirkungen der Finanz- und Staatskrisen – haben sich auch auf das Projektgeschäft ausgewirkt. Für einen zusätzlichen Dämpfer der Entwicklung sorgen sicherlich auch die billigen Verschmutzungsrechte: Die EU hat es diese Woche verfehlt, ihrem CO2-Zertifikate-System die nötige Durchschlagskraft zu verleihen.

Was ist weltweit am Ende zu erwarten? GWEC geht auf dem globalen Parkett nur von einem Knick 2013 aus. Etwa fünf Gigawatt weniger als 2012 sollen dieses Jahr installiert werden. Zu alter Stärke findet der Weltmarkt 2014 zurück um dann jährlich fünf Gigawatt stärker zuzulegen als im jeweiligen Vorjahr. (Denny Gille)

Hier geht es zum GWEC-Report.

Jährliche Zubauraten bis 2017 nach Region.