Wärme aus dem See für Haushalte und Unternehmen: Das Stadtwerk am See und die Stadt Meersburg wollen mit einem 4,5 Kilometer langem Wärmenetz im Bodensee künftig rund 150 Wohngebäude, öffentliche Gebäude und Unternehmen am Seeufer und in der seenahen Kernstadt versorgen. Der Merseburger Gemeinderat habe jetzt mit großer Mehrheit die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft beschlossen, die das Projekt umsetzen soll, heißt es in einer Presseinformation des Stadtwerks, das der Gesellschaftsgründung bereits zugestimmt hatte.
8,4 Millionen Euro werden investiert
Auf rund 8,4 Millionen Euro beziffert Andreas Bachmaier, Leiter Energiesysteme beim Stadtwerk am See, den Investitionsbedarf für die neue Gesellschaft, an der beide Partner zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind – Förderungen bereits eingeschlossen. Die Herausforderung liege weniger in der Technik als eher in der Dimension, so Bachmaier. Bis zum Jahr 2033 soll das Nahwärmenetz fertiggestellt sein.
System aus Wärmepumpen, Blockheizkraftwerk und Spitzenlastkessel
Und so funktioniert Seewärme: Wasser aus dem Bodensee wird in 20 bis 40 Meter Tiefe gefasst und über eine Leitung in eine noch zu bauende Energiezentrale geführt. Im Wärmetauscher gibt das Seewasser die Wärme an einen zweiten Wasserkreislauf ab. Das Seewasser wird dann etwas kühler zurück in den See geleitet. Im zweiten Wasserkreislauf wird die gewonnene Wärme mit Wärmepumpen auf Heiztemperatur gebracht und über das Wärmenetz an die angeschlossenen Gebäude verteilt. Rund 83 Prozent der benötigten Wärme werden über diese Wärmepumpen erzeugt. Unterstützt wird das System durch ein Blockheizkraftwerk und einen Spitzenlastkessel. Zusätzlich kann Wärme in einem Speicher zwischengelagert werden. (kw)
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