Wie die Netherlands Enterprise Agency mitteilte, rechnet die Regierung mit einer Gesamtförderung der beiden 700-MW-Parks von 300 Millionen Euro. „Wenn die Preisentwicklung so anhält, wie wir erwarten, können in 7,5 Jahren Offshore-Windparks ohne öffentliche Förderung betrieben werden“, sagte der niederländische Wirtschaftsminister Henk Kamp.
Insgesamt gab es 26 Gebote in der Auktion. Der Höchstpreis lag bei 11,975 ct/kWh. Allerdings sind die Kosten für den Netzanschluss in den Niederlanden nicht Sache des Windparkbetreibers, sondern des Übertragungsnetzbetreibers Tennet.
Sinkende Preise auch in Deutschland?
Auch in Deutschland ist angesichts der kommenden Ausschreibungen mit Preissenkungen zu rechnen – wenn auch angesichts der Netzanschlusskosten nicht in dem Maße wie in den Niederlanden oder beim jüngsten Zuschlag für Vattenfall. Das schwedische Unternehmen baut den dänischen Teil des Ostsee-Windparks für 4,99 ct/kWh. „Dem für Kriegers Flak erteilten Preis, der von der Branche in weiten Teilen nicht verstanden wird, liegen vermutlich strategische Überlegungen sowie eine – noch nicht existente –12 MW-Turbine zugrunde“, heißt es in einer Kurzstudie zur Preisentwicklung der Offshore Windenergie, die Wind Research im Auftrag des Bremer Projektentwicklers wpd erstellt hat.
Die Preisentwicklung hänge stark von den teilnahmeberechtigten Parks ab, heißt es weiter. Hintergrund ist, dass das wpd-Projekt Gennaker mit 752 MW-Leistung wegen der derzeit geltenden Stichtagsregelung im EEG 2017 an den Ausschreibungen in der Übergangsphase teilnehmen darf. „Gennaker ist aber aufgrund seiner Voraussetzungen im Küstenmeer wahrscheinlich ein sehr günstiges Projekt“, sagt wpd-Sprecher Christian Schnibbe. Die Differenzen der Grenzkosten der in der Ausschreibung erfolgreichen Parks liegen laut Wind Research bei ca. 0,60 ct/kWh (ohne Gennaker) gegenüber bis zu über 1,65 ct/kWh (mit Gennaker). Über die Förderungsdauer von 20 Jahren (und 4.300 Volllaststunden) ergebe sich damit eine Summe von ca. 1,5 Milliarden Euro. „Preise wie für Borssele oder Kriegers Flak sind angesichts der derzeit teilnahmeberechtigten Projekte nicht erreichbar“, so Schnibbe. (Katharina Wolf)