Die Eidgenossen stimmen am 21. Mai dieses Jahres über das erste Maßnahmenpaket der Energiestrategie 20150 ab. In ihm sind vor allem die Ausbauziele und die weitere Förderung von Ökostromanlagen enthalten. Außerdem beinhaltet es eine Erhöhung des möglichen Netzzuschlags, mit dem die Schweizer ihre Energiewende bezahlen. Die Energiestrategie und der Volksentscheid dazu, der von der konservativen SVP auf den Weg gebracht wurde, sind die dominierenden Themen auf der diesjährigen nationalen Photovoltaik-Tagung, die derzeit in Lausanne stattfindet.
Rahmenbedingungen wieder sicher
Die ursprüngliche Version der Energiestrategie wurde zwar an einigen Punkte verändert. Zudem enthält sie den sukzessiven Ausstieg aus der Förderung von Solaranlagen. Dennoch wirbt die Schweizer Solarbranche für ein uneingeschränktes Ja zur Energiestrategie. Denn sie schreibt für die kommenden Jahre eine Fortführung des derzeitigen Förderregimes vor, allerdings mit mehr marktwirtschaftlichen Elementen. Zudem enthält sie Klauseln für die Vereinfachung des Eigenverbrauchs von Solarstrom. So sind nur mit deren Inkrafttreten die Rahmenbedingungen für die Photovoltaik in der Schweiz wieder sicher, was dem Ausbau einen kräftigen Schub verleihen kann. Dieser ist auch dringend notwendig. Denn derzeit trägt die Solarenergie nur drei Prozent zum Strombedarf der Schweiz bei. Die Energiestrategie sieht einen Anstieg bis 2050 auf 20 Prozent vor. Es geht aber mehr. Denn eine aktuelle Studie zeigt, dass etwa die Hälfte dieses Bedarfs mit Sonnenenergie gedeckt werden kann.
Nordmann: „Die Gegner sind konzeptlos“
Michael Frank, Direktor des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), und Roger Nrodmann, Präsident des Branchenverbrandes Swissolar, sind sich einig, dass die Energiestrategie 2050 ein ausgewogenes Gesamtpaket ist und wichtige Rahmenbedingungen für die Schweizer Energiezukunft definiert. „Die Gegner sind konzeptlos. Sie wollen unsere Energieversorgung von importiertem Dreckstrom abhängig machen“, sagt Nordmann. „Die Energiestrategie schafft die nötigen Rahmenbedingungen für jene, die sich mutig für eine zukunftsfähige Energieversorgung einsetzen wollen“, ergänzt Bertrand Piccard, der mit seiner Weltumrundung im Solarflugzeug im letztes Jahr für Aufsehen sorgte. (Sven Ullrich)