„Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, sagte Jens Eckhoff, der Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH am Freitag in Bremen. Bei über 260 Ausstellern und mehr als 50 Referenten zogen Messe und Kongress an den ersten drei Tagen ein Fachpublikum von 4.600 Besuchern an. Am vierten Tag, dem Abschluss- und Besuchertag für das allgemeine auch fachfremde Publikum, kamen weitere 1.400 Schaulustige.
Angesichts einer Vorbereitungszeit von nur einem halben Jahr seit Ankündigung der Offshore-Windkraftmesse Ende 2011, die um eine Woche versetzt fast zeitgleich zur Global Offshore Conference des britischen Erneuerbarenverbandes in London stattfand, sei eine erste ordentliche Ausgabe der Branchenschau gelungen, betonte Eckhoff im Gespräch mit ERNEUERBARE ENERGIEN. Zahlreiche Aussteller hätten „immer wieder bestätigt, wie gelungen und qualitativ hochwertig die Messe und somit auch die Gespräche, die auf den Messeständen geführt wurden, seien“, resümierte die Veranstaltergesellschaft.
Zum Hauptthema der Messe kürten Beobachter wie etwa die regionale Nordseezeitung aus Bremerhaven am Montag den weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibenden Ausbau der Windparks in deutscher Nord- und Ostsee. Messe-Geschäftsführer Jens Eckhoff formulierte auf Anfrage, die beherrschenden Themen seien „Netze, Netze, Netze“ gewesen – in Anspielung auf Briefe des für Nordsee-Windpark-Anschlüsse zuständigen Netzbetreibers Tennet. Der niederländische Staatskonzern hatte unlängst an die Projektierer der am weitesten entwickelten Meereswindparkprojekte geschrieben, dass sich die Anschlusstermine teils auf unbestimmte Zeit verschöben. Dabei haben Offshore-Projektierer mit den ersten Bauvorbereitungen gleich mehrerer Nordseevorhaben in diesem Jahr begonnen. Die von dem Netzwerk der Offshore-Windkraftindustrie WAB mit initiierte Messegesellschaft will dem startenden deutschen Offshore-Geschäft mit der Industrieschau ein Podest bieten. Bei geplanten und genehmigten Meereswindkraftvorhaben liegt Deutschland auf Platz zwei weltweit hinter Großbritannien.
Jens Eckhoff meldete als Ziel der Messegesellschaft, die Windforce bereits in zwei Jahren auf der doppelten Ausstellungsfläche stattfinden zu lassen. Dann, 2014 wird sie wieder in Bremen sein. 2013 wird die Windforce aber erst einmal wieder als reine Konferenz in Bremerhaven stattfinden. Dort wird sie nach den Plänen von einer Ausstellung begleitet, die Crew-Boote für Errichter- und Wartungsteams der Offshore-Windparks zeigt. Auf den Podien des Konferenzprogramms sollten dann mehr Geschäftsführer der führenden Branchenunternehmen sitzen - und damit höherrangige Branchenvertreter als bisher, sagte Eckhoff. Und sowohl Vortragende, als auch Aussteller sollten künftig auch aus China und den USA kommen: Jetzt stammten sie noch ganz überwiegend aus Deutschland, Skandinavien, Großbritannien und Beneluxländern. Die Messe mit begleitendem Konferenzprogramm in Bremen sowie die reine Konferenzveranstaltung in Bremerhaven finden von nun an im jährlichen Wechsel statt.
(Tilman Weber)