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Förderung in zwei Stufen: Bringen wir so mehr E-Autos in den Markt?

15 Millionen Elektroautos sollen 2030 auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Doch nach dem abrupten Ende der Kaufprämie 2023 sank die Bereitschaft der Deutschen, ein E-Auto anzuschaffen. Laut Datendienst Statista waren Ende Oktober 2024 rund 1,59 Millionen reine Elektroautos zugelassen. Um das Ziel zu erreichen, müssten durchschnittlich jedes Jahr 2,4 Millionen vollelektrische Pkw neu zugelassen werden, 2024 waren es nur etwa 380.600.

Haupthinderungsgrund für Käufer: Der Preis

In Umfragen geben viele potenzielle Kunden den Preis als Haupthinderungsgrund an. Noch immer liegen elektrisch angetriebene Fahrzeuge deutlich über dem Preis von Verbrennern. Die Folge: Für Haushalte mit kleinem oder mittlerem Einkommen sind die Stromer schlicht zu teuer.

E-Autos in Bayern ersetzen 19 AKW

Verbrenner sind derzeit noch deutlich günstiger zu haben als Elektroautos.

Agora Verkehrswende

Verbrenner sind derzeit noch deutlich günstiger zu haben als Elektroautos.

Die Thinktanks Agora Verkehrswende und Zukunft Klima Sozial haben jetzt Vorschläge vorgelegt, wie E-Autos für alle bezahlbar werden sollen und schlagen eine zweistufige Förderung vor. In einem ersten Schritt soll eine noch in diesem Jahr eingeführte Kaufprämie den höheren Anschaffungspreis ausgleichen. Die Fördergrenze für den Neuwagenpreis müsste dafür einerseits so festgelegt werden, dass untere und mittlere Einkommensgruppen erreicht werden, andererseits hoch genug sein, um sicherzustellen, dass auch Familien davon profitieren können. Zugleich sollte in dieser Stufe mit einer einkommensgestaffelten Förderung gestartet werden, heißt es in einer Presseinformation der beiden Thinktanks.

Weg von der Förderung nach dem Gießkannenprinzip

„Von der früheren E-Autoförderung nach dem Gießkannenprinzip haben vor allem überdurchschnittlich Verdienende profitiert“, kritisiert Brigitte Knopf, Direktorin von Zukunft Klima Sozial. Der Schritt zur Berücksichtigung des Einkommens und des Bedarfs sei ein zeitgemäßer Paradigmenwechsel in der Förderung von Elektrofahrzeugen.

Energiebranche fordert weitere Konzentration auf Elektromobilität

Ab 2027, wenn der EU-weite Emissionshandel im Verkehrssektor startet und der CO₂-Preis und damit auch die Kraftstoffpreise voraussichtlich weiter steigen, solle ein zweiter Schritt erfolgen, um diejenigen noch gezielter zu fördern, die aufgrund ihres Berufs oder des fehlenden Angebots öffentlicher Verkehrsmittel auf einen eigenen Pkw angewiesen sind, hieß es weiter. Möglich wäre das durch eine Ausweitung der Förderkriterien, indem zum Beispiel die Verfügbarkeit von öffentlichem Verkehr einbezogen oder bestimmte Berufsgruppen bevorzugt werden.

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„Ein starker nationaler Markt für Elektroautos unterstützt die Automobilindustrie und senkt die CO₂-Emissionen“, argumentiert Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende. Aufgabe der neuen Bundesregierung sei es daher, ein Gesamtpaket für den schnellen Markthochlauf der Elektromobilität im Pkw-Bereich zu entwickeln.

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