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Windstrom

50 Hertz und Tennet wollen gemeinsam Nordseestrom ins Netz bringen

Die beiden Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet wollen gemeinsam Windstrom von der Nordsee über ein Stromdrehkreuz in Schleswig-Holstein und eine Höchstspannungs-Gleichstromverbindung nach Mecklenburg-Vorpommern ins deutsche Stromnetz bringen.

Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, betonte, das Konzept des so genannten Multi-Terminal-Hubs ermögliche eine Beschleunigung des Offshore-Windenergieausbaus. „Mit der Umsetzung des Onshore-Hubs und der drei hier verknüpften Netzausbauvorhaben wird es möglich, vier Gigawatt an Offshore-Windenergie von der Nordsee bereits im Jahr 2032 in Heide anzuschließen. Damit wird ein Teil des Vorhabens drei Jahre und ein anderer sogar fünf Jahre früher fertig als ursprünglich im Netzentwicklungsplan vorgesehen.“

Direkte Verknüpfung von zwei Offshore-Anbingen mit landseitiger DC-Verbindung

Das Vorhaben umfasst mehreren Komponenten: Im Raum Heide soll an Land ein Stromdrehkreuz für mehrere Gleichstromverbindungen gebaut werden, das aus einer innovativen Gleichstrom-Schaltanlage besteht. Diese Konstruktion ermögliche die direkte Verknüpfung Offshore-Anbindungen NOR-12-2 und NOR-X-3 mit einer landseitigen Gleichstromverbindung, heißt es weiter.

An das Multi-Terminal-Hub ist zudem ein Konverter angeschlossen, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der unter anderem in der Region für geplante küstennahe Wasserstoff-Elektrolyseure zu versorgen kann. Über den Konverter kann auch Strom abtransportiert werden, der in Windenergieanlagen an Land erzeugt wurde.

Zwischen diesem Stromdrehkreuz und einem weiteren Konverter im Raum Klein Rogahn bei Schwerin wollen beide Unternehmen ein rund 200 Kilometer langes Gleichstrom-Erdkabel legen, das Strom auf der Spannungsebene 525 Kilovolt (kV) überträgt. Für den östlichen Bauabschnitt wird 50 Hertz zuständig sein, für den westlichen Abschnitt Tennet.

Nur eine AC/DC-Konverstation erforderlich

Technisch ist die Lösung des Multi-Terminal-Hubs nach Angaben der Unternehmen eine Premiere. Bisher seien Gleichstromverbindungen auf See und an Land als reine Punkt-zu-Punkt-Verbindung realisiert. Im Multi-Terminal-Hub hingegen laufen mehrere Gleichstromverbindungen zusammen. Der Strom wird den entsprechenden Übertragungskapazitäten und Nachfragesituationen folgend über Gleich- oder Wechselstromleitungen ins Übertragungsnetz eingespeist. Es sind daher im Raum Heide nicht drei, sondern nur eine AC/DC-Konverterstation zu errichten. Das reduziert die Kosten, den Flächenverbrauch vor Ort und trägt zur Flexibilisierung der Lastflüsse bei. (kw)

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